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Gold Recycling – Möglichkeiten, Vorteile, Einsatzgebiete

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Gold Recycling

Foto: elements.envato @ By carrascosaoscar

Gold erfreut sich als Edelmetall seit vielen Jahrhunderten einer großen Beliebtheit, unter anderem durch die positiven Eigenschaften des Materials. So ist etwa eine Verarbeitung ohne Probleme möglich, da Gold sehr leicht formbar und äußerst biegsam ist. Gleichzeitig ist Gold aber auch selten. Bisher wurden aktuellen Zahlen zufolge rund 208.874 Tonnen Gold gefördert, umgerechnet entspricht dies einem Marktwert von etwa 14.600 Milliarden Euro. Knapp 12.451 Tonnen Gold finden sich in Deutschland als Reserve, dies entspricht rund sechs Prozent der Gesamtmenge. Auch weiterhin ist das Interesse am Edelmetall sehr hoch, allein im Jahr 2018 wurden weltweit etwa 2.129,2 Tonnen Gold zur Schmuckherstellung verwendet.

Doch die laufende Nachfrage wird nicht nur aus neu gefördertem Gold bedient, auch Altgold trägt einen essenziellen Teil hierzu bei. Im Jahr 2018 betrug der Anteil des neu geförderten Edelmetalls 3.300 Tonnen, hinzukommen noch 1.200 Tonnen Altgold. Das Recycling des Edelmetalls ist also heute bereits gängige Praxis und zeigt viel Potenzial. Doch wie erfolgt die Aufbereitung eigentlich im Detail, welche Vorteile und welche Möglichkeiten ergeben sich hierdurch? Wir schauen ganz genau hin.

Warum lohnt sich das Gold Recycling für Unternehmen?

Schon ein Blick auf die klaren Fakten zeigt, dass sich das Recycling von Gold für alle Beteiligten lohnt. Die weltweiten Ressourcen des Edelmetalls sind endlich und auch die Kapazitäten zur Förderung können kaum mit der Nachfrage aus allen Branchen mithalten. Gerade die Schmuckbranche ist aufgrund des enormen Interesses der Kunden auf eine regelmäßige Versorgung mit Gold angewiesen.

Schon im Jahr 2022 lag der Anteil des Recyclinggolds bereits bei knapp einem Viertel. Seit einigen Jahren steigt die Menge des wiederaufbereiteten Golds immer wieder, etwa durch ein Prozent Steigerung von 2021 bis 2022. Doch im direkten Vergleich zum Höchststand fallen die zuletzt recycelten Mengen überschaubar aus. Im Jahr 2009 wurde der bisherige Höchststand erreicht, nämlich mit etwa 1.728 Tonnen recyceltem Gold.

Damals entsprach diese Menge einem Anteil von 42 Prozent an dem Gesamtangebot des Edelmetalls auf dem Markt. In Anbetracht der zunehmenden Nachfrage dürfte die Relevanz des recycelten Golds in den kommenden Jahren noch zunehmen.

Wie funktioniert das Recycling des Edelmetalls im Detail?

Bevor das Recycling des Edelmetalls starten kann, muss natürlich altes Gold gesammelt werden. Dies funktioniert unter anderem über Ankäufer, die etwa alten Schmuck oder Goldmünzen kaufen und diese dann in die Verwertung gehen. Für das Recycling kommen verschiedene Quellen infrage, auch aus alten Elektrogeräten oder sogar aus Zahngold. Je nach Reinheit und Herkunft unterscheiden sich die Möglichkeiten für die Aufbereitung deutlich.

Gold in einer möglichst reinen Form kann etwa ganz einfach eingeschmolzen und dann wieder in eine neue Form gegossen werden, eine Weiterverarbeitung ist also ohne großen Aufwand möglich. Gerade im Rahmen der Schmuckproduktion kommen allerdings häufig sogenannte Legierungen zum Einsatz, um die Farbe, den Preis oder die Härte zu beeinflussen. Beim Recycling erweist sich dies als Problem, da die Legierungen zunächst in die einzelnen Bestandteile zerlegt werden müssen. Hierfür kommen verschiedene Chemikalien und Verfahren zum Einsatz.

Auch die Kosten, die beim Recycling entstehen, fallen somit stark verschieden aus. Besonders teuer ist derzeit noch die Wiederverwertung von Zahngold. Hier kommen meist Legierungen mit Platin zum Einsatz, um die Haltbarkeit deutlich zu erhöhen. Platin hat aber eine sehr hohe Schmelztemperatur, weshalb bei einem Kilogramm Zahngold im Rahmen der Verwertung 200 Euro zusätzliche Kosten entstehen. Stand jetzt gilt das Recycling von Elektrogeräten als besonders lukrativ und praktisch, da hier überwiegend reines Gold zum Einsatz kommt.

Der Prozess des Gold Recyclings verbraucht lediglich 53 kg CO₂, was im Vergleich zum Abbau in Goldminen deutlich nachhaltiger ist und somit die Umwelt entlastet.

Laptops und Smartphones als Alternative zum Goldschmuck

Es klingt paradox, aber das Recycling von Elektrogeräten lohnt sich mit Blick auf das Edelmetall Gold besonders. Zwar kommen hier nur geringe Mengen pro Gerät zum Einsatz, diese können aber mit wenig Aufwand gewonnen werden.

Rund 41 Smartphones der aktuellen Generation liefern im Recycling so viel Gold wie eine Tonne Erz. Gleichzeitig werden bisher nur rund 15 Prozent des Edelmetalls aus Elektrogeräten in Deutschland recycelt, hier ist also noch sehr viel Potenzial vorhanden. Der Ablauf ist grundlegend so einfach, dass dieser sogar mit der entsprechenden Ausrüstung im privaten Umfeld durchgeführt werden kann. Die Elektrogeräte werden im Recycling zunächst in die einzelnen Bestandteile zerlegt und bereits grob vorsortiert, um schädliche Elemente zu entfernen.

Anschließend werden die Teile mit Gold in einem Säurebad eingelegt, damit das Gold von den restlichen Materialien abgelöst wird. Hier entsteht dann eine schlammige Substanz, die das Aussieben des begehrten Edelmetalls erlaubt. Anschließend steht das Gold für die Weiterverwendung zur Verfügung.

Wo kann recyceltes Gold genutzt werden?

Das recycelte Gold entspricht dem normalen Edelmetall, welches auch via klassischer Erzförderung gewonnen werden kann. Dies zeigt sich als zentraler Vorteil, wenn es um die nachhaltige Nutzung des Edelmetalls geht. Einschränkungen bei der Produktion oder der Weiterverwendung müssen somit nicht beachtet werden.

Recyceltes Gold kann unter anderem für die Schmuckproduktion genutzt werden, um aus dem kostbaren Edelmetall neue Ketten, Ringe oder auch eine Uhr zu fertigen. Aber auch eine effektive Verarbeitung zu einfachen Goldbarren oder zu Münzen ist ohne Probleme möglich. Anpassungen des Feingehalts oder der Farbe gelingen ebenfalls mit den gewohnten Maßnahmen, indem etwa weitere Metalle für das Bilden einer Legierung genutzt werden.

Grundsätzlich gilt aber weiterhin, Material- und Qualitätsunterschiede zwischen dem Gold aus Minen und recycelten Edelmetallen gibt es durch die heutige Effizienz der Prozesse aber nicht.

Gibt es Einschränkungen bei der Verwendung?

Viele Kunden greifen aus Nachhaltigkeitsgründen zu dem recycelten Gold. Denn der klassische Abbau steht häufig in der Kritik, unter anderem durch schlechte Bedingungen in den Minen vor Ort oder eine starke Belastung der Umwelt. Das Gewissen spielt also häufig eine zentrale Rolle, wenn es um das große Interesse am recycelten Edelmetall geht. Allerdings kommt es seit einigen Jahren zu einer wichtigen Problematik: Die Nachfrage überholt immer mehr das Angebot.

Experten gehen von mehreren Ursachen hierfür aus. So gehen unter anderem die privaten Goldbestände deutlich zurück, nur selten finden sich relevante Mengen Altgold im Privatbesitz. Dementsprechend gehen auch die Verkäufe kontinuierlich zurück und der notwendige Nachschub für das Recycling stockt. Umso wichtiger ist ein Blick auf die Alternativen, die sich durch die zunehmende Nutzung des Edelmetalls in Elektrogeräten ergeben. Aber auch hier gibt es Probleme.

Ein großer Teil der Geräte wird unter schlechten Bedingungen für Mensch und Umwelt in Ländern der Dritten Welt recycelt. Hierbei gehen außerdem wertvolle Ressourcen verloren. Das Ziel muss also ein nachhaltiges Recycling des Golds in Deutschland sein, um das beliebte Edelmetall möglichst effektiv zu nutzen.

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