Nachhaltigkeit im Garten – worauf kommt es an?

Nachhaltigkeit ist ein Dauerthema, das in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat und einem heute nahezu überall begegnen kann. Allerdings wird der Begriff nicht selten auch inflationär gebraucht und nicht immer werden ausschließlich ökologische, sondern auch ökonomische Aspekte mit dem Thema Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht.
Was also bedeutet Nachhaltigkeit im Garten und was macht einen nachhaltigen Garten eigentlich aus?
Umweltschutz im Kleinen
Nachhaltigkeit ist keinesfalls ein modernes Konzept, ursprünglich kommt es aus der Forstwirtschaft. Der Forstexperte Hans Carl von Carlowitz definierte den Begriff bereits im 18. Jahrhundert als ein Prinzip, bei dem nicht mehr Bäume abgeholzt werden sollten, als neue nachwachsen.
Im erweiterten Sinn bedeutet Nachhaltigkeit, nicht unnötig in die Natur einzugreifen und sie möglichst so zu erhalten, wie sie ist. Dass das in der heutigen Zeit immer seltener der Fall ist, zeigt sich nicht nur im großen Maßstab in Form industriellen Aktivitäten, der Ausbeutung von Rohstoffen, der zunehmenden Urbanisierung und damit einhergehende Flächenversiegelung oder der intensiven Landwirtschaft, sondern auch im kleinen: Plastikmüll im Alltag, Chemikalien im Haushalt, und maßloser Konsum in Form von „Fast Fashion“ oder „To-go-Kultur“, tragen nicht gerade zum Erhalt der Umwelt bei, im Gegenteil. Dies lässt sich auf nahezu alle Lebensbereiche übertragen, also auch für den Garten.
Natürliche Gartenumgebung schaffen
Grundvoraussetzung für einen möglichst nachhaltigen Garten ist die Schaffung einer natürlichen Gartenumgebung, angefangen bei der Grundstückseingrenzung. Hecken eignen sich hier als natürlicher Sichtschutz wesentlich besser als eine massive Mauer. Wer Zäune bevorzugt, sollte hier nicht nur Holzzäune in Betracht ziehen. Da diese zwar aus natürlichem Material bestehen, daher allerdings auch intensive Pflege benötigen und nach einiger Zeit ausgetauscht werden müssen. Nachhaltiger im ökonomischen Sinn ist es diesbezüglich, etwa auf Doppelstabmattenzäune zu setzen, da sie praktisch ewig halten und minimalen Pflegeaufwand erfordern. Sie fügen sich optimal in einen natürlichen Garten ein und können durch eine Bepflanzung mit Kletter- oder Rankpflanzen auch zu einer grünen Wand werden, die kleinen Tieren und Nützlingen Unterschlupf bietet. Entsprechende Elemente findet man unter zaunglobus.de/products/doppelstabmatten.
Wege lieber nicht gerade anlegen
Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Gartenwege, falls überhaupt benötigt, nicht gerade, sondern geschwungen anzulegen und dabei Natursteine zu verwenden. Um einen möglichst nachhaltigen, naturnahen Garten zu schaffen, hilft in vielen Fällen auch einfach mal: Nichts tun. Es schadet beispielsweise durchaus nicht, den Rasen öfter mal stehenzulassen und nicht abzumähen. So können sich Blütenpflanzen ausbreiten, die Schmetterlingen, Bienen und anderen Insekten wertvollen Pollen zur Verfügung stellen. Folgende Tipps helfen, den Garten noch nachhaltiger zu gestalten:
Wasser sammeln und verantwortungsvoll nutzen
Wasser ist der Quell jedes Lebens und gerade das macht einen verantwortungsbewussten Umgang mit dieser wertvollen Ressource unumgänglich. Stundenlanges Rasen-Sprengen oder Gießen per Gartenschlauch verbrauchen eine Unmenge an Wasser, was sich vermeiden lässt, indem man Regenwasser sammelt. Das muss gar nicht kompliziert sein und kann vielfältig umgesetzt werden, etwa durch die Verbindung einer Regenrinne mit einer Regentonne oder auch eine Zisterne.
Kompost anlegen
Ein Komposthaufen oder ein Kompostierer lässt sich schnell umsetzen und bringt gleich zwei Vorteile mit sich: Zum einen können Garten- und viele Küchenabfälle so weiterverarbeitet und zu natürlichem Dünger (dem schwarzen Gold) verarbeitet werden, zum anderen kann der „Abfall“ der sonst in der Biotonne landet und nicht selten verbrannt wird, deutlich reduziert werden.
Chemische Pflanzenschutzmittel und elektronische Geräte sind tabu
Selbstverständlich haben chemische Pflanzenschutzmittel und andere giftige Substanzen in einem nachhaltigen Garten nichts zu suchen, da sie nicht nur Flora und Fauna direkt gefährden, sondern auch ins Grundwasser gelangen und so zusätzlichen Schaden anrichten können. Auch elektronische Gartengeräte wie Heckenschere, Rasenmäher, Laubbläser und Co. haben aufgrund ihres Stromverbrauches rein gar nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, daher sollten entsprechende mechanische Geräte eingesetzt werden. Handarbeit bei der Gartenarbeit spart Strom und liefert genauso gute Ergebnisse. Auch auf Plastik im Allgemeinen (Gartendeko, Gartenmobiliar, etc.) sollte in einem nachhaltigen Garten möglichst verzichtet werden.
Nützlingen Nahrung bieten
Natürlicher Lebensraum geht zurück und das gefährdet zahlreiche Tier- und Insektenarten. Vor allem das Bienensterben macht Natur- und Tierschützern auch in Deutschland Sorge, denn als Bestäuber sorgen sie dafür, dass sich viele Pflanzen überhaupt erst vermehren können. Mit dem Anbau von lokalen Blütenpflanzen kann man einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Bienen, Hummeln und anderen wichtigen Nützlingen leisten. Weitere Informationen dazu findet man hier.
Fazit
Ein nachhaltiger Garten entsteht nicht über Nacht, sondern bedarf einer durchdachten Planung und der Durchführung zahlreicher Maßnahmen. Doch die Arbeit lohnt sich, denn ein solcher Garten schont Ressourcen, vermeidet Müll, schützt die Natur und fördert die Artenvielfalt. So kann jeder Einzelne einen kleinen Teil für mehr Umweltschutz und Ökodiversität beitragen.
Foto: Pascal Wicht auf Pixabay
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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