Nachhaltige Terrassenböden im Überblick – 3 Optionen im Vergleich

Eine energieeffiziente Bauweise und Inneneinrichtung sind das eine. Um rund um die eigenen vier Wände den ökologischen Fußabdruck klein zu halten, sind darüber hinaus entsprechende Maßnahmen im Außenbereich gefragt. Dazu gehört auch und vor allem die Gestaltung der Terrasse, was für viele in der warmen Jahreszeit ein Wohnzimmer im Grünen darstellt. Zum Glück gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichen nachhaltigen Terrassenbelägen, so dass die Optionen in puncto Preis und Ästhetik zahlreich sind. Wir zeigen die drei wichtigsten Möglichkeiten auf und nehmen ihre Vor- und Nachteile unter die Lupe
Terrassen mit Holzboden – der Klassiker
Der Klassiker unter den Terrassenbodenbelägen ist Holz. Holz sorgt für eine warme und natürliche Atmosphäre. Es fügt sich hervorragend in jeden Garten ein und passt zudem zum Stil der meisten Häuser. Holzböden für die Terrasse können aus Dielen oder Fliesen gestaltet sein. Abhängig von der Holzart und dem Design der Dielen oder Fliesen kann ein Terrassenboden aus Holz ganz unterschiedlich wirken.
Wichtig zu wissen ist, dass nicht jede Holzart gleichermaßen nachhaltig ist. So sind Tropenhölzer zwar in der Regel sehr witterungsbeständig, nachhaltiger ist jedoch die Verwendung heimischer Holzarten. Die Verwendung heimischer Hölzer spart lange Transportwege. Zudem ist die Nachhaltigkeit des Anbaus in der Regel besser kontrollierbar und leichter zurückzuverfolgen. Besonders gut geeignet für den Terrassenbau sind folgende heimische Holzarten:
- Eiche
- Douglasie
- Lärche
- Robinie
Mit Hilfe einer speziellen Wärmebehandlung werden auch weichere Holzarten wie Kiefer witterungsbeständig. Dafür ist jedoch ein hoher Energieaufwand notwendig und es fragt sich, wie umweltverträglich die eingesetzten Holzschutzmittel sind.
Holzböden für die Terrasse stammen aus nachwachsenden Rohstoffen, was besonders die Verwendung heimischer Hölzer zu einer nachhaltigen Option beim Terrassenbau macht. Bei der Auswahl des Holzes sollte auf Zertifizierungen für nachhaltigen Anbau geachtet werden. Ein Nachteil von Holzböden ist, dass sie regelmäßig gepflegt und imprägniert werden müssen, um lange haltbar zu sein.
Nachhaltige Terrassenböden: WPC und Co. – Holzersatzprodukte für den Terrassenboden
Eine pflegeleichte Alternative zum Boden aus Holz sind Terrassendielen aus WPC oder andere nachhaltig hergestellte Holzersatzprodukte. WPC-Terrassendielen bestehen aus einem Holz- und einem Kunststoffanteil. Der Kunststoffanteil sorgt dafür, dass der Verbundwerkstoff besonders haltbar und robust ist. Durch den hohen Holzanteil von etwa 60 % hat WPC eine natürliche Optik.
In der Regel werden für die Herstellung von WPC Abfallprodukte aus der Holzindustrie eingesetzt. Wenn es sich bei dem verwendeten Kunststoff zudem um Recyclingkunststoff handelt, dann ist das Endprodukt besonders nachhaltig. Neben Holzmehl und Plastik können zusätzliche Stoffe genutzt werden, um das Material farblich zu gestalten, einen hohen UV-Schutz zu gewährleisten oder den Verbundstoff brandsicher zu machen.
Ein Vorteil von WPC ist, dass es ausgesprochen feuchtigkeitsresistent ist. Aus diesem Grund wird es gerne für Terrassen ohne Überdachung oder rund um den Pool eingesetzt. Zudem splittert das Material nicht, lässt sich aber ähnlich bearbeiten wie Holz. Als Nachteil kann empfunden werden, dass WPC von der Optik her an Holz erinnert, aber nie die Natürlichkeit und Lebendigkeit von echten Holzdielen erreicht. Eine Alternative zu WPC sind beispielsweise Terrassendielen, die rein aus recyceltem Kunststoff bestehen.
Der Grad der Nachhaltigkeit hängt bei WPC stark vom Recyclinganteil im WPC ab. Auch die Option der Wiederverwertung spielt eine Rolle. Grundsätzlich wird die Ökobilanz von WPC ähnlich bewertet wie die heimischer Nadelhölzer.
Nachhaltige Terrassenböden: Steinfliesen für die Ewigkeit
Auch Steinfliesen können eine nachhaltige Wahl beim Terrassenbau sein. Natursteine, aber auch wiederverwerteter Beton oder Pflasterklinker sind für die Ewigkeit gemacht. Wie bei der Verwendung von Holz ist es für den kleinen ökologischen Fußabdruck wichtig, darauf zu achten, dass die Steine nicht über lange Strecken importiert werden, sondern aus der Region stammen. Nicht nur ökologische, auch ethische Aspekte sollten bei der Steinwahl eine Rolle spielen.
Der Nachteil von Steinplatten ist, dass vor allem die besonders haltbaren Natursteinfliesen kostspielig sind. Bei allen Steinplatten ist zudem der Aufwand für die Verlegung größer als bei Holz oder WPC. Zudem können sich die Platten bei direkter Sonneneinstrahlung im Sommer stark aufheizen.
Die nachhaltige Gestaltung der Terrasse endet nicht bei der Wahl des Bodenbelags. Auch die Befestigungselemente sollten aus nachhaltigen Materialien bestehen. Später ist bei der Pflege des Terrassenbodens darauf zu achten, dass umweltverträgliche Mittel zum Einsatz kommen.
Bild von Rhys Ludlow auf Pixabay
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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