Was bedeutet die Wahl von Trump für die Nachhaltigkeit?
Die Wiederwahl von Donald Trump birgt erhebliche Unsicherheiten für die globale Nachhaltigkeit und den Klimaschutz. Während seiner ersten Amtszeit zog Trump die USA aus dem Pariser Klimaabkommen zurück und priorisierte fossile Energien über umweltfreundliche Technologien. Für seine kommende Präsidentschaft hat er angekündigt, ähnliche Maßnahmen fortzusetzen, was potenziell eine Verschärfung der globalen Klimakrise bewirken könnte.
1. Auswirkungen auf die USA: Rückschritt in der Klimapolitik
Donald Trump hat während seiner ersten Amtszeit deutlich gemacht, dass seine Prioritäten bei fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas liegen. Die Wiederwahl signalisiert eine erneute Förderung dieser Industrien durch Steuererleichterungen, Subventionen und den Abbau von Umweltauflagen. Bereits in seiner vorherigen Präsidentschaft hat er zahlreiche Umweltgesetze gelockert, darunter Regelungen zum Methanausstoß und den Schutz von Nationalparks zugunsten von Bergbauprojekten.
Fossile Brennstoffe im Fokus
Trump hat angekündigt, die Abhängigkeit von fossilen Energien weiter zu fördern. Seine Pläne umfassen:
- Erhöhung der Öl- und Gasförderung: Durch Lockerung der Umweltvorschriften und die Öffnung geschützter Gebiete, einschließlich Arktisreservaten, für Bohrungen.
- Abkehr von Klimazielen: Statt CO₂-Reduktion wird die Sicherung von Arbeitsplätzen in fossilen Industrien hervorgehoben.
- Einschränkungen für erneuerbare Energien: Subventionen für Solar- und Windenergie könnten gestrichen werden, was die Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Technologien schmälert.
Rückschlag für Innovation
Investitionen in erneuerbare Energien und umweltfreundliche Technologien könnten massiv leiden. Während unter der Biden-Regierung Programme wie der Inflation Reduction Act (IRA) innovative Projekte in Solar- und Batterietechnologien vorantrieben, droht nun eine Einstellung solcher Maßnahmen. Dies könnte die USA von der weltweiten technologischen Führungsposition im Bereich grüner Energie verdrängen und Jobs in diesen Sektoren gefährden.
2. Globale Auswirkungen: Signalwirkung auf andere Länder
Die USA sind einer der weltweit größten Emittenten von Treibhausgasen. Trumps Politik könnte einen Dominoeffekt auslösen, insbesondere bei Ländern wie China, Indien oder Brasilien, die bei ihren Klimazielen oft auf die Haltung der USA schauen. Ein globales Klimaschutzabkommen wie das Pariser Abkommen lebt von der Zusammenarbeit der größten Nationen – und wenn ein so großer Akteur wie die USA aussteigen oder nicht mitwirken, könnte dies die gesamte Dynamik untergraben.
Schwächung des Pariser Klimaabkommens
- Symbolische Wirkung: Auch wenn die USA selbst nur etwa 14 % der globalen CO₂-Emissionen ausmachen, ist ihre Führungsrolle entscheidend. Ohne sie könnten andere Länder ihre Verpflichtungen lockern, was langfristig zu einem Scheitern des Pariser Abkommens führen könnte.
- Finanzierungslücken: Die USA sind einer der größten Geldgeber für internationale Klimahilfen. Unter Trump wurde die Unterstützung für den Green Climate Fund ausgesetzt. Eine Wiederholung könnte dazu führen, dass Schwellenländer ihre Klimaziele nicht finanzieren können.
Neue globale Allianzen wegen Trump?
Ein Rückzug der USA könnte jedoch auch positive Konsequenzen haben, indem andere Nationen, insbesondere die Europäische Union, die Führungsrolle übernehmen. Die EU hat mit dem European Green Deal und ambitionierten Klimazielen bereits gezeigt, dass sie bereit ist, mehr Verantwortung zu übernehmen. Auch China hat mit seiner Initiative zur Klimaneutralität bis 2060 Signale gesendet, dass es diese Lücke füllen könnte. Dies könnte die USA jedoch weiter isolieren.
3. Nachhaltige Entwicklung in Schwellenländern: Herausforderungen durch fehlende Unterstützung
Schwellen- und Entwicklungsländer sind besonders auf finanzielle und technische Unterstützung angewiesen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen. Ein Rückzug der USA aus internationalen Klimainitiativen könnte den Fortschritt in diesen Regionen erheblich behindern.
Finanzielle Abhängigkeit
- Green Climate Fund: Die USA haben sich ursprünglich verpflichtet, 3 Milliarden US-Dollar für den Fonds bereitzustellen, der Länder wie Bangladesch, Kenia und die Philippinen beim Übergang zu sauberer Energie und der Anpassung an den Klimawandel unterstützen sollte. Unter Trump wurden diese Gelder jedoch eingefroren, was die Umsetzung wichtiger Projekte verlangsamte.
- Investitionsrisiko: Multilaterale Organisationen wie die Weltbank könnten unter Druck geraten, mehr Mittel bereitzustellen, was wiederum ihre Kapazitäten überlastet.
Technologietransfer und Bildung
Neben finanziellen Hilfen spielt auch der Wissenstransfer eine entscheidende Rolle. Die USA haben durch Partnerschaften mit Schwellenländern oft als Brücke zu innovativen Technologien fungiert. Ein Rückzug könnte diese Kooperationen erschweren und den Zugang zu modernen Lösungen wie Solarenergie oder emissionsarmen Anbaumethoden verzögern.
Auswirkungen auf humanitäre Ziele
Der Klimawandel verschärft bestehende Probleme wie Armut, Nahrungssicherheit und Migration. Ein Mangel an Unterstützung durch die USA könnte dazu führen, dass Entwicklungsprogramme ins Stocken geraten. Gleichzeitig könnten wachsende Umweltprobleme zu mehr Klimaflüchtlingen führen, was neue Herausforderungen für die globale Politik schafft.
Fazit: Eine Welt ohne die USA als Klimavorreiter?
Die Wiederwahl Donald Trumps könnte ein Rückschritt für die globale Nachhaltigkeit bedeuten, doch sie ist nicht das Ende. Länder wie die EU und China könnten als Vorreiter einspringen und internationale Kooperationen stärken. Gleichzeitig wird deutlich, wie wichtig die Rolle jedes Einzelnen sowie privater Unternehmen und NGOs ist. Gemeinsam kann auch gegen politische Widrigkeiten eine nachhaltigere Zukunft gestaltet werden. 🌍
Bild von Pete Linforth auf Pixabay
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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