Die erschreckenden Auswirkungen der konventionellen Landwirtschaft & der industriellen Fischerei
Die Ozeane waren noch nie so stark bedroht wie jetzt. Die Umweltverschmutzung, die konventionelle Landwirtschaft und die industrielle Fischerei sind zu einer Bedrohung von zahlreichen Meerestieren geworden. Da sich große Mengen Plastikmüll in den Meeren befinden, gehen einige Wissenschaftler und Klimaschützer davon aus, dass es etwa in der Mitte dieses Jahrhunderts mehr Plastik als Fische geben wird. Die Zukunft von Walen, Delfinen und anderen großen Meerestieren ist ungewiss. Korallenriffe wie das Great Barrier Reef könnten aufgrund von steigenden Wassertemperaturen absterben. Der Zustand der Meere ist alarmierend. Mit einem bewussten Kaufverhalten und einem achtsamen Umgang mit der Natur kann jeder dazu beitragen, dass die Bedrohung der Meere nicht weiter fortschreitet.
Wie wirkt sich konventionelle Landwirtschaft auf die Weltmeere aus?
Die konventionelle Landwirtschaft ist eine stärkere Bedrohung für die Meere als viele Menschen vielleicht denken. Sie bedroht vor allem die Küstengewässer. Düngemittel, in großem Umfang angewendet, führen zu einer Überdüngung (Eutrophierung). Große Mengen Stickstoff und Phosphor gelangen in die Meere und gefährden Fische und andere Tiere. Auch die Pflanzen im Meer, die für viele Tiere eine wichtige Nahrungsgrundlage oder ein Rückzugsgebiet darstellen, sind durch eine Überdüngung gefährdet. Die Zahlen sind alarmierend: Die Nordsee ist schon zu 55 Prozent überdüngt. Noch schwerwiegender ist die Überdüngung der Ostsee, da es dort keine unbelasteten Gebiete mehr gibt.
Dänische Forscher haben schon 2014 festgestellt, dass die Todeszone der Ostsee bereits eine Fläche von 60.000 Quadratkilometern einnimmt. Es ist die weltweit größte vom Menschen verursachte Sauerstoffmangelzone.
Phosphor und Stickstoff lösen Algenblüten aus, die zu sauerstoffarmen Todeszonen in den Meeren führen. Die Überdüngung ist nicht nur an Nord- und Ostsee ein Problem. Auch in anderen Küstengewässern, beispielsweise vor der Küste Floridas, sind Meerestiere durch eine Algenpest bedroht. Das betrifft nicht nur Fische und anderen kleinere Tiere. Auch für größere Meerestiere wie Seekühe oder Delfine wird die Algenpest gefährlich. Sogar für den Menschen stellt sie eine Gefahr dar, da verschiedene Algen für Menschen gefährliche Nervengase bilden.
Zu einer Überdüngung kommt es nicht nur, wenn Düngemittel und Gülle, die zum Düngen der Felder verwendet wird, in die Meere gelangen. Auch die Massentierhaltung und die Verwendung von Glyphosat zur Unkrautbekämpfung können die Meere ernsthaft bedrohen.
Was Verbraucher tun können
Jeder kann mit einem bewussten Kaufverhalten der Bedrohung der Meere durch eine Überdüngung entgegenwirken. Bio-Lebensmittel dienen nicht nur der gesunden Ernährung. Sie leisten auch einen Beitrag zum Umweltschutz, da sie nicht durch intensive Landwirtschaft erzeugt werden. Bei der Erzeugung von Bio-Lebensmitteln wird auf Massentierhaltung, künstliche Dünger und chemische Substanzen wie Glyphosat verzichtet.
Gefahren durch industrielle Fischerei
Die industrielle Fischerei ist weltweit ein Milliardengeschäft und stellt die größte Gefahr für die Meere als empfindliche Ökosysteme dar. Ein Beispiel für die Überfischung der Meere ist der Hering. Galt er früher als Arme-Leute-Fisch, ist er 2018 auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten gelandet. Wissenschaftliche Empfehlungen für Fangquoten werden missachtet. Die Fangquoten werden weiterhin zu hoch angesetzt. Inzwischen sind schon 33,1 Prozent der Fischbestände in den Weltmeeren überfischt. In Europa sind es bereits 40 Prozent. Jährlich werden innerhalb der EU 1,7 Millionen Tonnen Fisch als ungenutzter Beifang verschwendet. Schätzungen der EU-Kommission zufolge stammen von den weltweiten Fängen 15 Prozent aus illegaler Fischerei. Eine Überfischung entsteht durch den Einsatz von Grundschleppnetzen. Diese Netze stellen auch für andere Meerestiere eine Gefahr dar und zerstören wertvolle Lebensräume.
Der Überfischung entgegenwirken
Wer der Überfischung entgegenwirken will, sollte möglichst vollständig auf Fisch als Nahrungsmittel verzichten. Es ist nur schwer nachvollziehbar, ob der Fisch aus legaler Fischerei oder der sogennanten IUU-Fischerei (illegale, unangemeldete und unregulierte Fischerei) stammt. Die Kontrollen sind auch in Deutschland zu lasch. Wie Studien zeigen, stammen 50 Prozent des in Europa verkauften Fischs aus illegaler Fischerei. Wer der illegalen Fischerei entgegenwirken will, sollte Kontakt mit Abgeordneten aufnehmen oder Petitionen unterzeichnen.
Bildquelle: neoAvantgarde
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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