Die Vitamine der K-Gruppe, oft vereinfacht Vitamin K genannt
Die Vitamine der K-Gruppe gehören zu den fettlöslichen Vitaminen. Die beiden natürlich vorkommenden Varianten dieser Gruppe nennen sich Vitamin K1 und Vitamin K2. Früher gab es noch eine synthetische Variante, heute aber nicht mehr. Das Vitamin K1 wird auch Phyllochinon genannt und das Vitamin K2 Menachinon-n. Das K steht bei den Vitaminen der K-Gruppe für Koagulation, also die Regulation der Blutgerinnung. Heute ist aber bekannt, dass das nicht die einzige wichtige Funktion der K-Vitamine im Körper ist.
Die Wissenschaft ist noch damit beschäftigt, die Aufgaben der K-Vitamine genauer zu erforschen
Auch wenn vieles rund um die Aufgaben der K-Vitamine heute bereits wissenschaftlich belegt ist, gibt es wiederum viele Bereiche, wo noch Fragen offen sind und die Wissenschaft daran arbeitet, diese Fragen zu klären.
Unsicherheiten bestehen noch bei der Frage, wie das Phyllochinon, also das Vitamin K1 beispielsweise in das aktive Menachinon-4, also eines der Vitamine der K2-Gruppe, umgewandelt wird. Es ist aber sicher, dass dies im Körper geschieht.
Genauso wenig ist bisher geklärt, ob zusätzlich eventuell bakterielle Menachinone aus der Darmflora zur Vitamin-K-Versorgung beitragen oder nicht.
Bei einer vernünftigen Ernährung ist ein Mangel an Vitamin K sehr selten
Ganz unabhängig davon, ob nun Vitamin K2 auch über die durch Bakterien gebildete Form in der Darmflora aufgenommen werden kann oder nicht oder aber es deshalb zu keinem Mangel kommt, weil der Körper es aus dem Vitamin K1 leicht bei einem Bedarf selbst umwandeln kann, kommt ein Vitamin-K-Mangel selten vor. Lediglich Neugeborene bekommen über die Muttermilch generell zu wenig Vitamin K. Deshalb ist es hierzulande üblich, Säuglingen zusätzlich Vitamin K zu verabreichen, was über den behandelnden Kinderarzt durch die Vorsorgeuntersuchungen automatisch geschieht.
Lebensmittel, die für eine gute Vitamin-K-Versorgung sorgen
Wenn genug Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen, die viel Vitamin K1 enthalten, sollte über die oben genannten Umwandlungsmechanismen im Körper an beiden K-Vitaminen kein Mangel vorkommen. Besonders viel Vitamin K1 ist in allen grünen Gemüsesorten enthalten wie beispielsweise grünem Blattgemüse oder Kräutern.
Bei der Zubereitung spielt es anders als bei vielen anderen Vitaminen beim Vitamin K keine Rolle, ob diese Pflanzen roh oder gekocht gegessen werden, denn hitzeempfindlich ist Vitamin K nicht.
Wichtig ist für die Aufnahme von Vitamin K im Körper aus dem Gemüse allerdings, dass sich wie bei allen fettlöslichen Vitaminen ein wenig Fett mit im Essen befinden sollte, denn ganz ohne Fett kann der Körper dieses Vitamin schlecht aufnehmen.
Die bisher bekannten Aufgaben von Vitamin K im Körper
Grundsätzlich sind bisher 14 Proteine bekannt, die durch Einwirkung von Vitamin K aktiviert werden und generell γ-Carboxy-Glutaminsäure beinhalten. Ohne Vitamin K wäre die Synthese dieser Proteine nicht möglich. Alleine 6 dieser Proteine gehören zum Blutgerinnungssystem.
Sehr wichtig ist Vitamin K auch für den Elektronentransport in den Mitochondrien, und zwar dann als Vitamin K2.
Wie oben schon gesagt, reguliert Vitamin K die Blutgerinnung. Das ist vor allen Dingen dann besonders wichtig, wenn bei einer Verletzung eine Blutung gestoppt werden muss. Das Vitamin K ist aber dabei in der Lage, die Blutgerinnung so im Gleichgewicht zu halten, dass es nicht zu viel wird, also von allein gegenzusteuern. Vitamin K spielt auch eine wichtige Rolle bei der Zellteilung. Es kann Nervenzellen, wichtige Organe, die Augen oder Blutgefäße bei einer Schädigung wieder reparieren.
Vitamin K reguliert außerdem die Knochenmineralisierung. Das ist besonders wichtig, wenn ältere Frauen in die Wechseljahre kommen. Durch genug Vitamin K in der Nahrung wird so dem Knochenabbau entgegengesteuert. Auch nachgewiesen ist inzwischen, dass Vitamin K, und zwar in diesem Fall wieder das Vitamin K2, wichtig für ein gesundes Herz-Kreislauf-System ist.
Ob Vitamin K besonders ältere Menschen auch vor Arterienverkalkung schützen kann, wird vermutet, ist aber noch nicht abschließend wissenschaftlich bewiesen. Die Forschungen laufen noch.
Foto: pixabay.com
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
Kommentare
Julian Spinty 16. September 2021 um 10:18
Super spannender und gut geschriebener Artikel. Was meinst du, warum dann dennoch so oft Vitamin K in Kombination mit Vitamin D Supplementen angeboten wird? Liegt das an der Unsicherheit bezüglich der Umwandlung?
Liebe Grüße Julian 🙂