Nachhaltige Matratzen – darauf kommt es an
Der Schlaf nimmt ein Drittel des Lebens ein. Um diese Zeit erholsam und bequem zu verbringen, sind nicht nur ein gutes Bett, sondern auch nachhaltige Matratzen erforderlich. Umweltschutz sollte auch im Schlaf nicht vernachlässigt werden.
Naturmaterialien für nachhaltige Matratzen
Matratzen enthalten häufig Kunststofffasern und synthetisches Material, das aus Erdöl hergestellt wird. Nach der Nutzungszeit müssen diese Matratzen als Sondermüll entsorgt werden. Bei der Verbrennung werden große Mengen an CO2 und weiteren schädlichen Umweltgiften freigesetzt.
Kunststoffe fördern den guten Schlaf nicht. Die während dem Schlaf abgegebene Feuchtigkeit kann nicht abtransportiert werden. Da die Schadstoffe die Bildung von Nachtschweiß fördern, schwitzen die Schlafenden noch stärker. Aufgrund der Feuchtigkeit können sich Schimmelsporen und Bakterien stärker vermehren. Milben finden gute Lebensbedingungen vor.
Naturmaterialien schonen nicht nur die Umwelt. Die Matratzen aus natürlichen Materialien garantieren auch einen guten, ungestörten Schlaf. Vor allem Naturlatex wirkt als guter Wärmeisolator. Durch die hervorragende Punktelastizität werden die Wirbelsäule und das Becken optimal entlastet. Soll eine Matratze aus Naturlatex gekauft werden, muss unbedingt auf die Zusammensetzung geachtet werden. Einige Matratzen aus Naturlatex enthalten zusätzlich synthetische Latexfasern, die die Umweltfreundlichkeit der Matratze verringern und eine Entsorgung als Sondermüll notwendig machen.
Atmungsaktive, nachhaltige Matratzen können außer aus Naturlatex auch aus anderen Naturfasern bestehen. Gut geeignet sind Baumwolle, Kokosfasern, oder Tencel. Bei Tencel handelt es sich um eine aus Pflanzen gewonnene Zellulosefaser. Für Matratzen wird meistens Eukalyptusholz verwendet. Die Naturfasern zeichnen sich durch eine hohe Atmungsaktivität aus und leiten den Nachtschweiß ab.
Nachhaltige Matratzen benötigen Pflege
Damit die Qualität und der Schlafkomfort lange erhalten bleiben, müssen nachhaltige Matratzen regelmäßig gepflegt werden.
Ökologische Matratzen bestehen aus verschiedenen Schichten von Naturfasern. Durch die ständige Druckbelastung, vor allem im Bereich von Schulter und Becken, bilden sich Mulden. Diese Muldenbildung kann durch Wenden und Drehen verhindert werden. Dabei wird das Fußende mit dem Kopfende und die Oberseite mit der Unterseite getauscht.
Meistens besteht eine natürliche Matratze aus verschiedenen Bereichen, die sich dem Körper optimal anpassen. Für den Sommer wird die kühle Matratzenseite, für den Winter die wärmere Matratzenseite gewählt.
Ein Metallverschluss auf dem Matratzenbezug beeinflusst das Schlafklima negativ. Besser ist es, als Matratzenschoner einen Topper aus natürlichen Fasern zu verwenden. Dieser kann zum Waschen abgenommen werden. Gut geeignet für einen ruhigen Schlaf sind Topper aus Flanell oder Doppelstrickauflagen.
Damit die Matratze vor einer Reibung durch den Lattenrost geschützt ist, sollte zwischen Matratze und Lattenrost eine Auflage aus natürlichen Materialien wie Schafwolle benutzt werden. Die Unterseite der Matratze wird durch die Auflage vor Verschmutzungen durch Staub geschützt. Wenn Du auf eine Allergiker Matratze wert legst, ist dies eine gute Voraussetzung.
Die Unterlage kann einfach mit dem Staubsauger gereinigt werden. Um Reste der aufgenommenen Flüssigkeit zu beseitigen, sollte die Matratze regelmäßig ausgelüftet werden. Durch die vollständige Trocknung bleibt die Elastizität erhalten.
Nachhaltige Matratzen aus Ökoschaum
Schaummatratzen müssen nicht immer aus künstlichem oder natürlichem Latex bestehen. Ökoschaum ist nachhaltig und schont die Umwelt. Die Matratzen passen sich auch bei der Wahl eines festen Härtegrades der Anatomie der Wirbelsäule und des Beckens perfekt an. Die bequemen Schaummatratzen weisen ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis auf. Damit es sich bei den Schaummatratzen wirklich um nachhaltige Matratzen handelt, sollte bei dem Kauf auf ein Öko-Prüfsiegel geachtet werden.
Matratzen, die mit dem Greenguard Siegel ausgezeichnet sind, müssen strenge Anforderungen in Bezug auf Chemikalien erfüllen. Die Emissionsgrenzwerte für Innenbereiche dürfen nicht überschritten werden.
Das GOTS Siegel wird am häufigsten verwendet. Während der Produktion müssen alle ökologischen Kriterien streng eingehalten werden. Der Global Organic Textile Standard legt fest, dass 70 Prozent der Matratze aus biologisch produzierten Naturmaterialien bestehen müssen. Schwermetalle, Formaldehyd und PVC dürfen in dem Herstellungsprozess nicht verwendet werden. Die sozialen Kriterien der Produktion müssen den Mindestkriterien der Internationalen Arbeiterorganisation entsprechen. Wasser und Energie müssen schonend verwendet werden. Der Einsatz ist lückenlos zu dokumentieren.
Das QUL Zertifikat wird umweltverträglichen Latexmatratzen erteilt. Die mit QUL gekennzeichneten Latexmatratzen enthalten keine künstlichen Schaumstoffe. Die Tests der Materialien müssen jährlich wiederholt werden, um Schwankungen bei Schadstoffen in der natürlichen Produktion zu erfassen. „Nach den Kriterien des QUL getestet“ entspricht nicht dem QUL Zertifikat.
Nachhaltige Matratzen – Tipps für den Kauf
Für die Kaufentscheidung ist die Punktelastizität der Matratze besonders wichtig. Nur wenn der Körper optimal beim Liegen unterstützt wird, können sich die Wirbelsäule und die Muskulatur entspannen.
Matratzen werden normalerweise in vier Härtegraden angeboten. Welche Härte ausgewählt wird, hängt von dem Körpergewicht der schlafenden Person ab. Bestehen bereits Probleme mit den Bandscheiben oder liegt ein höheres Körpergewicht vor, sollte immer eine Matratze mit einem höheren Härtegrad ausgewählt werden.
Da die Härtegrade nicht bei jedem Matratzen-Hersteller gleich sind, sollte vor dem Kauf ein Probeliegen stattfinden. Dabei ist es wichtig, alle möglichen Schlafpositionen auszuprobieren, um die optimale Matratze zu finden.
Besonders wichtig ist die Atmungsaktivität des Materials der Matratze. In der Nacht gibt der Körper durchschnittlich bis zu einem halben Liter Schweiß ab, der abgeleitet werden muss. Staut sich die Feuchtigkeit in den Matratzen, entsteht ein schlechtes Schlafklima. Der Schweiß wird als unangenehm empfunden, der Schlaf ist unruhig und gestört.
Federkernmatratzen bestehen aus den Federn, Baumwolle, Wolle und anderen natürlichen Materialien. Sie sind atmungsaktiv, unterstützen den Körper aber nur mit der gesamten Fläche. Taschenfederkernmatratzen enthalten mehr Federn und bieten eine höhere Punktelastizität.
Schaumstoffmatratzen und Naturlatexmatratzen sind sehr elastisch, sind aber nicht immer naturschonend und ökologisch
Bild von Alexa auf Pixabay
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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