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Nachhaltige Geldanlagen – Ein Überblick

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nachhaltige geldanlagen

Nachhaltigkeit hat viele Gesichter und eines davon beschäftigt sich mit unserem Geld. Egal ob wir als Frugalisten, Minimalisten oder Freunde des Kapitalismus leben: Wir alle können einen Teil dazu beitragen, dass die Welt von morgen ein Stück besser wird. Tatsächlich gibt es auch Banken, Aktiengesellschaften und weitere Finanzinstitute, welche sich diesem Thema widmen. Wir geben heute einen Überblick zu nachhaltigen Geldanlagen und was es über diese zu wissen gilt.

Nachhaltige Bankkonten

Bevor wir jedoch über nachhaltige Aktien und andere Anlageformen schreiben, starten wir an der Basis. Denn das Gehalt, der Lohn oder die Bezahlungen von Kunden müssen erst einmal auf ein Konto eingehen. Danach können wir dann entscheiden, was mit dem Überschuss geschieht. Insofern sollte bei einem Girokonto begonnen werden, welches mit einer nachhaltigen Lebensweise konform geht. Die Firmenphilosophie spielt dabei die entscheidende Rolle.

Während das Geld bei einer Bank lagert, bleibt es dort nicht einfach liegen. Geldinstitute arbeiten damit. Sie legen es an und versuchen damit Zinsen bzw. Rendite zu erzielen. Daher ist es relevant zu wissen, für welche Anlageformen sich die Bank interessiert. Sie kann damit nachhaltige Projekte unterstützen. In diesem Zusammenhang wird auch von einer „Ökobank“ gesprochen. Doch hierfür liegen keine festen Definitionen vor. Weshalb wir als Kunden nachschauen müssen, ob sich die Bank diese Auszeichnung auch wirklich verdient hat.

Aufschlussreich sind hierbei die veröffentlichten Berichte aus jüngster Vergangenheit. Durch sie ist zu erkennen, worin die Bank investiert.

Hinweis: Das gute Gewissen, sein Geld bei einer Ökobank zu deponieren, kostet in der Regel etwas über dem Durchschnitt. Bei den Gebühren ist mit einer höheren Gesamtsumme pro Jahr zu rechnen. Diese resultieren aus dem höheren Aufwand, welche durch die Anforderungen an die Nachhaltigkeit besteht.

Nachhaltige Geldanlagen

Jetzt wissen wir also, wo unser Geld bis zur weiteren Verwendung gelagert werden kann. Bzgl. Geldanlagen ist es sinnvoll, zunächst die Produkte der gewählten Hausbank zu sondieren. Bspw. Tagesgeld und Festgeld oder womöglich bietet sie einen ökologisch aufgestellten Fonds an.

Hier ist die individuelle Risikobereitschaft gefragt. Manch einer möchte sein Geld absolut sicher wissen und nimmt dafür geringere Zinsen in Kauf. Andere können dagegen Verluste hinnehmen und möchten dafür ein größeres Renditepotential ausschöpfen. Wobei davon ausgegangen werden muss, dass die meisten nachhaltigen Geldanlagen weniger Zinsen erwirtschaften. Denn auch hier spielen das geringere Angebot sowie der höhere Aufwand bedeutende Rollen. Doch es finden sich ebenso Ausnahmen, wenn lange genug danach gesucht wird.

Nachhaltige Tagesgeld-Konten

Es ist zu erwarten, dass die gewählte Bank ein Tagesgeldkonto anbietet. Die Zeiten, in denen es Zinsen aufs Girokonto gab, sind längst vorbei und kehren vermutlich nicht wieder. Dafür gibt es Tagesgeldkonten, um der Inflation zumindest ein wenig entgegen zu wirken. Hier zwischengelagertes Geld ist jederzeit sofort verfügbar. Wobei ein Limit bestehen kann, wie viel sich pro Monat abheben lässt. Wer mehr mit einem Mal abheben möchte, ist ggf. gezwungen, das Tagesgeldkonto aufzulösen. Die stete Verfügbarkeit geht zudem mit niedrigen Zinsen einher.

Nachhaltiges Festgeld

Wie es der Name schon suggeriert, wird hier ein bestimmter Betrag fest angelegt. Dieses Konzept gewährt der Ökobank eine gewisse Planungssicherheit. Wofür Anleger mit besseren Zinsen belohnt werden. Die Mindesteinlagesumme liegt meistens im vierstelligen Bereich oder noch höher. Ein vorzeitiges Auflösen des Festgeldkontos ist entweder gar nicht möglich bzw. nur gegen eine horrende Gebühr.

Hier ist das Kleingedruckte entscheidend und ob auf einen relativ hohen Geldbetrag so lange verzichtet werden kann. Ein Beispiel dafür wäre eine Investition in die Aufforstung eines Waldes oder einen Solarpark.

Nachhaltige ETFs

Ein Exchange Traded Fund (ETF) bildet einen ausgewählten Index an der Börse nach. Womit exakt dieselbe Rendite erzielt werden soll. Ohne dafür jede einzelne Aktie aus dem Index kaufen zu müssen. ETFs eignen sich sehr gut als Sparplan. Einmal ausgewählt und eingerichtet, muss der Investor nichts weiter unternehmen. Er spart sich somit viel Zeit und die Gebühren sind niedrig, weil so ein ETF meistens nicht aktiv verwaltet wird. Als Nachteil sei erwähnt, dass die im ETF enthaltenen Aktien nicht gekauft werden.

Nachhaltige Aktien

Wer sich dagegen tiefer in die Materie einarbeiten möchte, der sucht nachhaltige Aktien heraus. Das können bspw. Unternehmen aus der Solar-, Wind- und Wasserenergiebranche sein. Auch vieles im Bereich von „Fair Trade“ und ähnlichen Gütesiegeln kommt als Geldanlage in Frage.

Auch hier zählen wieder nicht nur die Bilanzen der Gesellschaften. Ebenso lohnen Informationen zur Firmenphilosophie und welche Projekte mit dem grünen Daumen unterstützt werden. Dann bestehen noch Unternehmen, welche sich gerade im Wandel befinden. Immer mehr verzichten auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zur Energiebereitstellung. Andere helfen aktiv bei der Aufforstung usw.

Fehlende Richtlinien/Standards für nachhaltige Geldanlagen

Abschließen müssen wir noch auf einen wissenswerten Umstand verweisen. So viel der Begriff „Nachhaltigkeit“ auch angepriesen wird: Eine feste Definition besitzt er nicht. Es dreht sich alles um einen umweltbewussteren Umgang mit den verfügbaren Ressourcen. Allerdings hat die Finanzwirtschaft bis heute noch keine Richtlinien oder Standards niedergeschrieben, an denen sich Banken, Aktien, ETFs & Co orientieren könnten.

Deshalb ist es wichtig, dass du selbst in die Details schaust. Wie viel Substanz steckt hinter den Versprechungen? Worin wird genau investiert und was unternimmt das Finanzinstitut bzw. Unternehmen, um Nachhaltigkeit zu fördern? Manche schmücken sich gern mit einer grünen Weste, weil sich damit mehr Interessenten gewinnen lassen. Andere leben es tatsächlich vor.

Was also ethisch und klimafreundlich sein soll, ist immer zu überprüfen. Getreu dem Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“

Auskunftspflichten von Anlageberatern

Wer jetzt festgestellt hat, dass ihm das Thema nachhaltige Geldanlagen doch sehr komplex erscheint, dem steht es frei einen Anlageberater zu engagieren. Dieser sollte sich auf ökologische Konten, Aktien und Fonds spezialisiert haben.

Eine Beratung sollte dabei vollkommen transparent ablaufen. Hierbei bestehen gewisse Auskunftspflichten, damit interessierte Anleger die Nachhaltigkeit der Produkte nachvollziehen können. Es ist muss ersichtlich sein, dass die Geldanlage ethischen und ökologischen Ansprüchen genügt.

Speziell für die Altersvorsorge in Deutschland existiert ein Zertifizierungsgesetz. Es greift unter anderem bei Riester-Renten und Rürup-Renten. Die bereitzustellenden Informationen können auf elektronischem oder schriftlichem Weg erfolgen.

Um eine gute Anlageberatung zu finden, ist es ggf. notwendig, mehr als eine fachkundige Person zu konsultieren. Auf diese Weise lassen sich verschiedene Produkte miteinander vergleichen. Denn nicht jeder Anlageberater kann auf alle zugreifen bzw. wird er nur einen Teil davon in Betracht ziehen.

Fotos: pixabay.com / Collage: Matthias Koch

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