Was ist Greenwashing?
Einige von uns – vielleicht auch mehr die männlichen Leser – kennen das Problem: wir haben Kleidungsstücke zusammen in die Waschmaschine gegeben, die besser nicht gemeinsam in einer Ladung gewaschen werden sollten. Im schlimmsten Fall ist da dann noch ein (billiges) Klamottenteil dabei, das abfärbt. Und schon erstrahlt die weiße Tennisssocke in modischem grün… DAS hat mit Greenwashing natürlich absolut GARNIX zu tun 🙂
Beim Greenwashing (zu deutsch: grün waschen) geht es vielmehr darum, dass sich z.B. ein Unternehmen ein “grünes Mäntelchen” umhängt, um ein Produkt besser oder gar zu einem höheren Preis verkaufen zu können. Im Grunde genommen könnte man den Begriff auch als grünen Betrug umschreiben. Das Produkt wird nach außen hin grün gewaschen, obwohl es das eigentlich nicht ist.
10 typische Greenwashing-Methoden:
ein Produkt wird wegen einer einzelnen Eigenschaft als umweltfreundlich beworben, obwohl andere Produkteigenschaften der Umwelt schaden.
Beispiel: das Duschgel “mit 100% natürlichem Honig”. Erstmal schön und gut. Aber ein Blick auf die (wie so oft) seeehr klein gedruckte Liste der Inhaltsstoffe verrät dann, dass kaum Honig drin ist. Dafür aber umso mehr schädliche Stoffe wie Konservierungsmittel und Farbstoffe.
es werden Aussagen getroffen, die nicht oder unzureichend von unabhängigen Stellen verifiziert oder durch aussagekräftige Studien untermauert werden können.
Beispiel: die Glühlampe, die besonders energieeffizient sein soll, ohne dass der Verbraucher dies direkt nachprüfen könnte.
optische Täuschung. Ein Produkt wird in einer Verpackung auf den Markt gebracht, die das Produkt ökologischer erscheinen lässt und dem Konsumenten Nachhaltigkeit oder Natürlichkeit suggerieren soll.
Beispiel: die Milchschnitte in der grünen Verpackung, die aber unterm Strich genauso zur Hälfte aus Zucker und Fett besteht wie die “normale” Version. Verpackt ist das Ganze natürlich ebenso in umweltschädlichem Plastik…
es werden unklar definierte Begriffe verwendet, die Sie leicht missverstehen können.
Beispiel: der Aufdruck, dass 90 Prozent der Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sind. Ja klar… das ist bei flüssigen Kosmetikprodukten fast immer so! Diese bestehen nämlich zum Großteil aus Wasser!
falsche oder selbst erfundene Labels, die praktisch wertlos sind.
Beispiel: das Siegel “Getreide aus kontrolliertem Vertragsanbau”. Jeder konventionelle Vertrags-Getreideanbau wird selbstverständlich kontrolliert. Mit Bio hat das absolut nichts zu tun. Dafür gibt es relativ wenige wirklich wichtige Siegel, die einer strengen Kontrolle unterliegen.
zutreffende Aussagen, welche aber keinen Aussagewert haben.
Beispiel: das Haarspray, das als FCKW-frei beworben wird, obwohl das schon lange gesetzlich vorgeschrieben ist.
Lügen. Es wird mit Botschaften geworben, die einfach nicht wahr sind.
Beispiel: es prangt ein offizielles Bio-Siegel auf dem Produkt, obwohl dieses gar nicht dafür zertifiziert wurde.
Deep Greenwash durch Lobbyismus. Ein Unternehmen versucht auf Politiker einzuwirken, um beispielsweise Gesetze zu Umweltvorgaben abzuschwächen.
Beispiel: falscher Ökostrom, der nur zu einem geringen Teil aus erneuerbaren Quellen stammt.
viele Worte und nichts dahinter. Unternehmen betonen immer wieder, wie wichtig Nachhaltigkeit ist und sind selbst gar nicht oder nur am Rande nachhaltig aktiv.
mit fremden Federn schmücken. Ein Unternehmen verkauft dem Konsumenten einen normalen technischen Fortschritt als eigenen Erfolg.
Beispiel: die gesetzlich vorgeschriebene Verringerung der CO2-Emissionen wird als Eigenleistung vermarktet.
Fazit
Wie Sie an dieser Auswahl unschwer erkennen können, mangelt es den Unternehmen ganz sicher nicht an Einfallsreichtum, um uns Konsumenten ihre grün gewaschene Ware anzudrehen. Da ist es umso wichtiger, genau hinzusehen und Dinge immer auch zu hinterfragen. Wirklich nachhaltige Produkte dürfen auch mal etwas teurer sein, wenn nachweislich auf Greenwashing verzichtet wurde. Lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen und strafen Sie Greenwasher da, wo es ihnen besonders weh tut: lassen Sie das Produkt einfach im Regal stehen und greifen Sie stattdessen zur ehrlichen Alternative.
Zum Schluss möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir bei unseren vorgestellten Produkten sehr großen Wert auf Nachhaltigkeit legen und natürlich “Greenwashing” nicht tolerieren! Sollten Sie trotzdem ein Produkt entdecken, bei dem Zweifel bestehen, melden Sie sich bitte bei uns und wir gehen der Sache umgehend auf den Grund!
Video: So erkennen Sie falsche Naturkosmetik
Foto: Tama66 / pixabay.com
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
Kommentare
Ariovist 15. März 2021 um 18:01
Farben werden nebst geschickt formulierten Wortbegriffen zur Durchsetzung politischer Meinungen benutzt: Die Farbe GRÜN vermittelt den Eindruck von Frische, Natur, Jugend und Gesundheit; ROT vermittelt Angriff, Durchsetzungskraft, Gewalt; SCHWARZ Unnachgiebigkeit, Härte, Konservatismus; BLAU Himmel und Aufbruch.
Von allen Faben ist GRÜN die größtmöglich pervide, aber auch effektivste Täuschung: Sie hat mit Natur nicht das Geringste zu tun, sondern zielt im gedankengeschützt abgedunkelten Bereich auf größtmögliche ZERSETZUNG der Gesellschaft, insbesondere der Familie durch den Genderwahnsinn. BRAUN ist schon verboten; GRÜN leider nicht!