Müll besser schon im Haushalt trennen!
Mehr als 40 Millionen Tonnen Müll fallen in deutschen Haushalten jährlich an. Der Großteil davon besteht aus Verpackungen, die recycelt werden können. Aber vor dem Recyclen steht erst einmal das Vermeiden von Müll. Dennoch – bei aller Sorgfalt hinsichtlich des eigenen Müllaufkommens – bleibt ein riesiger Berg an Abfall übrig, der verantwortungsvoll und umweltgerecht entsorgt werden muss. Denn in diesem verbergen sich wertvolle Rohstoffe, die zu neuen Produkten verarbeitet werden können. Voraussetzung dafür, diese auch zu gewinnen, ist die richtige Mülltrennung. Und es gibt gute Gründe dafür, dass diese bereits zu Hause stattfinden soll.
Recycling heißt Reduzierung des Energieverbrauchs
Keine Produktion kommt ohne Rohstoffe und Energie aus und es gibt faktisch keinen Industriezweig, der nicht in irgendeiner Weise die Umwelt belastet. Einerseits geschieht dies durch die für die Produktion nötige Energie, andererseits durch die Rohstoffe, die unsere natürlichen Ressourcen weiter schmälern. Und da wir den Energieverbrauch im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes dringend senken müssen und andererseits auch keine unendlichen Vorräte an Rohstoffen auf unserer Erde besitzen, ist Recycling statt Neuproduktion ein zwingendes Gebot. Zwar entsteht bei der Aufbereitung der Rohstoffe aus dem Müll auch wieder ein Energiebedarf. Dieser hält sich aber in Grenzen. Und vor allem schont das Recycling unsere Ressourcen. Zum Beispiel wird für die Herstellung von dem allgegenwärtigen Plastik auch Erdöl benötigt. Beim Recyceln von Plastik fällt dies weg, so dass Wissenschaft und Statistik davon ausgehen, dass jede Tonne Plastik aus dem Müllrecycling gegenüber der Plastikproduktion mittels Erdöl eine Tonne CO2 einspart.
Mülltrennung sollte bereits zu Hause erfolgen
Damit aus dem Hausmüll hochwertiges Material zum Recycling gewonnen werden kann, sollte der Müll möglichst sauber und sortenrein sein. Dies ist nicht der Fall, wenn das Trennen erst in der Sortieranlage geschieht. Durch das Verpressen im Müllauto werden beispielsweise Kunststoffe und Aluminium zu stark mit Essensresten verschmutzt. Die spätere Trennung wird somit stark beeinträchtigt. Und Papier muss für das Wiedergewinnen sauber und trocken sein; dies gelingt ebenfalls nicht bei der Verpressung mit Restmüll. Insgesamt wird die Wiederaufbereitung wesentlich erschwert, umständlicher und zeitintensiver, wenn keine Trennung geschieht. Dies hat wiederum einen höheren Energieaufwand zur Folge, was ja letztlich durch das Recyceln vermieden werden sollte.
Die Sortieranlagen trennen den Müll längst nicht so gut, wie dies zu Hause geschehen kann. Und das Recyceln kann wesentlicher effektiver geschehen, wenn wir den Müll bereits gut sortiert abliefern. Gute Mülltrennung zu Hause hat also viel mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu tun.
Wie geschieht optimales Mülltrennen?
Zunächst einmal ist es wichtig, für jede Müllart entsprechende Behältnisse im Haus zu haben. Es hat sich bewährt, diese möglichst zentral in der Wohnung aufzustellen, damit kurze einzelne, kleine Abfallstücke keine langen Wege verursachen.
Papierabfall: Zu dieser Sorte gehören sowohl Papier als auch Kartonagen. An manchen Orten wird verlangt, diese getrennt zu sammeln. Zeitungen, Zeitschriften gehören ebenso dazu wie Verpackungen von Lebensmitteln und Pflegeprodukten aus Pappe. Keinesfalls dürfen Tapeten in den Papierbehälter wandern. Tapeten gehören aufgrund ihrer anderen Beschaffenheit in den Restmüll.
Kunststoff: Verpackungsgefäße für Nahrung und Pflegeprodukte, Plastiktüten und Einmal-Trinkbecher. Die Liste an Einsatzmöglichkeiten von Kunststoff, unserem universellsten Verpackungsmaterial, ist riesengroß. In der letzten Zeit ist der Gebrauch von Plastik wegen der allgegenwärtigen Verschmutzung in Verruf geraten. Plastik sollte deshalb möglichst selten verwendet werden. Und nach dem – idealerweise mehrmaligen Gebrauch – in die gelbe Tonne kommen. Hol Dir auf jeden Fall auch mal Informationen zum Gelben Sack.
Metall: Das Trennen dieses Materials geschieht nicht einheitlich. Mancherorts darf es zusammen mit dem Kunststoff in die gelbe Tonne. Wie auch immer: Metalle sind Rohstoffe, die ihre energieintensive Gewinnung aus Erzen bereits hinter sich haben und deshalb bei der Aufbereitung mit wenig Energie auskommen. Metall muss unbedingt gesammelt werden.
Biomüll: Lebensmittel-Abfälle und Gartenabfälle gehören in den Biomüll. Die Gemeinden informieren darüber, was in der Biotonne entsorgt werden muss. Dies ist leider ebenfalls nicht einheitlich geregelt. Bioabfall wird in entsprechenden Anlagen zu Kompost verarbeitet. Keinesfalls dürfen zum Beispiel Zigarettenreste oder Windeln im Biomüll landen.
Tipps für die Mülltrennung
Am einfachsten ist es, für jede Art Abfall einen eigenen Behälter bereitzustellen und diesen entsprechend zu beschriften. Wer allerdings mit speziellen Konstruktionen nicht nur für sortenmäßige Ordnung, sondern auch für optischen Eindruck sorgen möchte, dem seien nachfolgend einige bewährte Produkte vorgestellt.
Mülltrennsystem Karat, 4-fach: Die vier Behälter des Sammelsystems sind miteinander verbunden, aber durch farbige Deckel gekennzeichnet. Ein Rollwagen kann hinzu gekauft werden, der dem System Mobilität verleiht.
Klappschrank: Nicht nur ein Blickfang, sondern vor allem platzsparend ist der Klapp-Abfallsammler von Svita. Edelstahl verleiht dem Produkt Eleganz und die drei übereinander angeordneten Klappfächer für die Mülltrennung kommen mit wenig Standfläche aus.
Platz spart auch das Mülltrennsystem von Real. Drei stapelbare Mülleimer – jeweils mit farbigem Deckel – ermöglichen Mülltrennung auf kleinstem Raum.
Video: die größten Müll-Mythen
Fotos: stux / pixabay.com und 3D_Maennchen / pixabay.com
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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