Mit einem elektronischen Klapprad für mehr Nachhaltigkeit sorgen
Dass Fahrradfahren besser für die Umwelt ist, dürfte selbst dem passioniertesten Autofahrer einleuchten. Schließlich kann man mit dem Fahrrad auf den getankten Treibstoff verzichten und nutzt stattdessen Muskelkraft oder Elektrizität. E-Bikes boomen und wurden von den Herstellern inzwischen auch mit praktischen Falträdern in Verbindung gebracht. Doch wie nachhaltig sind die platzsparenden Transportmittel eigentlich? Die Antwort gibt es in folgendem Beitrag.
Ohne CO2-Ausstoß geht es nun mal nicht
Jede zweite Autofahrt wird für eine Strecke von weniger als fünf Kilometern angetreten. Überflüssige Fahrten, die man locker mit dem Fahrrad absolvieren könnte. Nicht nur, dass man dabei etwas Gutes für die Umwelt tut, auch die eigene Gesundheit wird gefördert. Dass beim Autofahren jede Menge CO2 ausgestoßen wird und es deshalb sinnvoll ist, auf eine Alternative auszuweichen, ist klar. Eine Alternative sollten die E-Scooter sein, welche überall in der Stadt herumstehen. Dennoch werden auf einer Strecke von 100 Kilometern 500 Gramm CO2 ausgestoßen. Im Vergleich zu einem Kleinwagen (Benziner) der auf derselben Strecke 11 Kilogramm CO2 ausstößt, handelt es sich um eine vermeintlich gute Ökobilanz. Allerdings ist dabei nicht inkludiert, wie die Herstellung aussieht, was der Roller ersetzt und wie lange er eingesetzt wird.
Ein nachhaltiges Fahrzeug in einem nachhaltigen Fahrzeug
Auch ein elektrisch betriebenes und faltbares Fahrrad muss erst einmal produziert und zum Abnehmer geliefert werden, wofür es Ressourcen braucht. Mit vier bis fünf Gramm CO2-Ausstoß pro gefahrenen Kilometer, handelt es sich dennoch um ein sehr nachhaltiges Gefährt, welches mit enormen Vorteilen überzeugt. Der größte Pluspunkt des „Bio-Bikes“ ist natürlich seine faltbare Eigenschaft. Nicht jeder Weg zur Arbeit ist mit Radwegen ausgestattet, im Dunkeln beleuchtet oder sicher befahrbar. Aus diesem Grund nutzen eingefleischte Fahrradfahrer häufig zusätzlich öffentliche Verkehrsmittel, um schwierige Strecken zu überbrücken. Mit einem Klapprad ist das auch kein Problem, denn einmal zusammengefaltet nimmt es kaum Platz weg und man muss die verurteilenden Blicke anderer Fahrgäste nicht fürchten, die in der überfüllten U-Bahn nur einen Stehplatz abbekommen haben. Daraus resultiert ein weiterer Grund, das Auto stehen zu lassen und mit dem faltbaren E-Bike zur Arbeit zu fahren: Wird die Strecke schwierig, geht es einfach mit der U-Bahn weiter.
Schutz vor Diebstahl reduziert Nachkäufe
Doch das Fahrrad-Origami liefert einen weiteren entscheidenden Vorteil in Bezug auf die Nachhaltigkeit: Jedes Jahr werden in Deutschland rund 260.000 Fahrräder gestohlen. Und das bedeutet, dass ein neues Fahrrad angeschafft werden muss, wenn man darauf nicht verzichten kann oder will. Die Hersteller freuen sich über ihre Absatzzahlen, die Umwelt jedoch nicht. Wer ein Klapprad nutzt, faltet dieses einfach zusammen und nimmt es mit ins Büro, statt es davor anzuschließen. Das Klapprad nimmt schließlich kaum Platz weg und ist deshalb nicht auf einen Platz im Fahrradständer angewiesen. Auf bike2b kann man mehr Tipps zum Thema klappbares Elektrorad lesen.
Aber ein elektronisches Klapprad braucht Strom: Ist es trotzdem nachhaltig?
Wo es Befürworter gibt, dürfen die Kritiker natürlich nicht fehlen. Deshalb stößt auch das elektronische Klapprad, trotz seiner Vorteile auf Skepsis. Das ist grundsätzlich auch nicht verkehrt, da die Sinnhaftigkeit von Entwicklungen dadurch hinterfragt und geprüft wird, ob Verbesserungspotenzial besteht. Dass das elektronische Klapprad nur dann CO2 einspart, wenn es das Auto ersetzen soll, ist korrekt. Wer allerdings von einem klassischen Fahrrad auf ein elektrisch betriebenes Fahrrad umsteigt, spart kein CO2. Stattdessen wird zusätzlich CO2 produziert. Das bedeutet jedoch nicht, dass es sich dabei um einen Klimakiller handelt, denn der Umstieg vom klassischen Fahrrad wird durch die ersetzten Autofahrten mehr als ausgeglichen. Deshalb bekommt das elektronische Klapprad unterm Strich seinen grünen Stempel aufgedrückt.
Was ist denn nun mit dem Strom?
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass 100 gesparte Autokilometer einen Akku für das Klapprad wettmachen. Das faltbare Fahrrad kostet mehr als ein konventionelles Rad. Sowohl an der Kasse als auch im Betrieb, wenn es um die Nutzung von Ressourcen geht. Der umweltbewusste E-Bike-Fahrer lädt diesen Akku natürlich mit Ökostrom auf. Damit werden auf einer Strecke von 100 Kilometern 0,5 bis 2 Kilowattstunden fällig. Das sind rund 40 Cent. Und zwar unabhängig von der Fahrweise und der Streckenbeschaffenheit. Ein Kleinwagen schafft es auf 40 bis 80 Kilowattstunden pro 100 Kilometer und produziert damit zehn- bis zwanzigmal höhere reine Energiekosten. Das Umweltbundesamt (UBA) lässt dazu verlauten, dass die Emissionen aus der Produktion und des Recyclings von E-Bike-Akkus schon nach 100 gefahrenen Kilometern mit dem Klapprad eingespart sind, wenn dafür 100 Kilometer weniger mit dem PKW gefahren werden.
Der Verzicht auf einen Import macht das klappbare E-Bike noch nachhaltiger
Das Institut für Energie und Umweltforschung in Heidelberg hat eine Studie durchgeführt, aus der hervorgeht, dass E-Bikes unser Klima vier- bis fünfmal weniger belasten als öffentliche Verkehrsmittel. Dennoch sorgen lange Transportwege dafür, dass Kohlenmonoxid an die Umwelt abgegeben wird. Das kannst du ganz einfach vermeiden, indem du auf Importe aus Fernost verzichtest und stattdessen ein klappbares E-Bike „Made in Germany“ kaufst. Alternativ kannst du dein bereits vorhandenes Klapprad mit einem Nachrüstantrieb ausstatten lassen und dadurch ebenfalls wertvolle Rohstoffe einsparen.
Wie sich Arbeitgeber im Zuge der Nachhaltigkeit verhalten
Noch nachhaltiger wird es mit einem neuen Trend: dem E-Bike-Sharing. Wenn mehrere Personen ein E-Bike nutzen, kommt dieses öfter zum Einsatz, es werden mehr Fahrten mit dem PKW eingespart und das Klima geschützt. Viele Arbeitgeber haben bereits reagiert und bieten alternativ zum Dienstwagen, ein Dienstfahrrad an. Dafür stehen mehrere Leasing-Anbieter zur Verfügung, welche dafür sorgen, dass Arbeitgeber teure E-Bikes günstig leasen können. Und selbst Steuervorteile gehen mit der Nachhaltigkeit durch den Einsatz von klappbaren E-Bikes konform. Seit 2012 können Steuervorteile nicht nur für Dienstwagen, sondern auch für Dienstfahrräder geltend gemacht werden. Als Angestellter kommst du über deinen Arbeitgeber günstig an das praktische Zweirad, während dieser einen Teil deines Bruttogehalts umwandelt, um damit die Leasingrate zu bezahlen. Dein zu versteuerndes Einkommen sinkt dadurch und sobald der Leasing-Vertrag abgelaufen ist, kannst du das kostenintensive Gefährt günstig übernehmen.
Foto: Zündapp/Amazon
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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