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Veganer Lebensstil: Mehr als nur Ernährung

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Veganer Lebensstil: Mehr als nur Ernährung

Wer einem veganen Lebensstil nachgeht, verzichtet nicht einfach nur auf tierische Produkte: Vielmehr handelt es sich um eine Philosophie, die viele Lebensbereiche abdeckt. Den meisten Anhängern geht es darum, Tierleid generell zu vermeiden.

Doch nicht nur in der Lebensmittelproduktion sind Tiere oft schlechten Haltungsbedingungen ausgesetzt. Auch bei der Herstellung von Kosmetika, Drogerieartikel, Kleidung und vielem mehr wird nicht immer auf das Wohlergehen der Tiere geachtet. Laut Statistischem Bundesamt gab es in Deutschland im Jahr 2019 950.000 Veganer. Wie leben sie und was sind ihre Werte?

Vegane Lebensstile: Die Zusammensetzung der Ernährung

Wenn Sie sich dafür entscheiden, veganen Lebensstilen zu folgen, ist ein umfangreiches Wissen über Ernährung nötig. Grundsätzlich besteht der Speiseplan aus folgenden Nährstoffen:

– Den Hauptbestandteil der veganen Ernährung machen Kohlenhydrate aus. Sie liefern pro Gramm 4,1 Kalorien. Viele Ernährungswissenschaftler empfehlen einen Kohlenhydratanteil von 50 bis 60 Prozent

– Zwischen 15 und 20 Prozent ihrer Energie beziehen Veganer aus Proteinquellen. Gerade in diesem Punkt ist umfangreiches Wissen über die Nahrungsauswahl vonnöten: Immerhin fallen für Veganer viele Eiweißquellen wie Fleisch, Eier und Milchprodukte weg

– Auch Fett gehört zu einer gesunden veganen Ernährung dazu. Fett enthält pro Gramm 9,3 Kalorien und ist somit der energiereichste Nährstoff.

Wie genau sich die Mahlzeiten zusammensetzen, hängt auch vom Aktivitätslevel ab. Ausdauersportler zum Beispiel erhöhen gerne den Kohlenhydratanteil, um sich für lange Trainings Energie zu holen.

Die vegane Ernährungspyramide als Orientierung

Als Orientierung für vegane Lebensstile kann die vegane Ernährungspyramide dienen. Dabei handelt es sich um eine Modifikation der traditionellen Pyramide. Das Prinzip ist gleich: Die Basis bilden jene Lebensmittel, die Sie besonders häufig zu sich nehmen sollten.

Jene Produkte, die an der Spitze abgebildet sind, gönnen Sie sich in kleinen Mengen oder zu besonderen Anlässen. Dazu zählen Alkohol, Chips, Eis, und andere Süßigkeiten. Grundstock für eine gesunde vegane Ernährung bildet eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Mindestens 1,5 Liter pro Tag sollten es sein.

Bevorzugen Sie kalorienarme Getränke wie Wasser, ungesüßte Tees und stark verdünnte Saftschorles. Veganer können mit der richtigen Wahl eines guten Mineralwassers ihren Kalziumbedarf mit Flüssigkeit gut decken: Am besten eignen sich Sorten mit mehr als 400 Milligramm pro Liter.

Mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst stehen bei veganen Lebensstilen täglich auf dem Speiseplan. Sie bilden die Basis einer vollwertigen veganen Ernährung. Als Energielieferanten kommen Kohlenhydratquellen dazu. Was bei anderen Menschen die Beilage ist, wird bei Veganern zum Hauptgericht.

Vier Portionen Reis, Quinoa, Haferflocken, Buchweizen, Hirse oder veganes Brot landen auf dem Teller. Am besten wählen Sie wegen dem hohen Ballaststoffanteil Vollkornprodukte. Bei den Eiweißquellen stehen Hülsenfrüchte ganz hoch im Kurs. Bohnen, Linsen und Erbsen täglich in die Ernährung zu integrieren, lohnt sich.

Denn immerhin sind Proteine an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt, sie unterstützen die Regeneration der Muskulatur und transportieren Nährstoffe in die Zellen. Heute gibt es in gut sortierten Supermärkten und Bioläden außerdem eine Vielzahl an Fleischalternativen, die zum Großteil aus Soja bestehen. Hochwertige Pflanzenöle und veganes Streichfett runden den Speiseplan ab.

Was noch zum veganen Lebensstil dazu gehört

Nicht nur bei der Ernährung, sondern auch im Alltag ist bei veganen Lebensstilen vieles anders. Das zeigt sich unter anderem in der Auswahl von Bekleidung: Veganer verzichten bewusst auf Jacken, Hosen, Shirts und andere Teile, die aus tierischen Produkten gefertigt sind.

Daher verzichten Veganer auf Leder und kaufen auch keine Produkte, die Wolle, Pelz oder Seide enthalten. Auch Horn und Perlmutt sind tierischen Ursprungs. Selbst wenn Schafe nicht geschlachtet werden, um Wolle herzustellen werden die Rassen gezielt so gezüchtet, dass sie besonders gewinnbringend sind.

Außerdem passiert das Scheren nicht immer sanft, eine Prozedur die Veganer strikt ablehnen. Bei veganen Lebensstilen ist es unerlässlich, beim Kleiderkauf die Labels genau zu beachten. Denn nicht nur die Materialen sind aus tierischen Stoffen gefertigt, manchmal sind es auch die Knöpfe, Fäden oder Textilfarben, die aus tierischen Produkten erzeugt werden. Bei Schuhen greifen Veganer zu Modellen aus Naturfasern (Leinen oder Baumwolle) oder Kunststoffschuhen.

Auch bei Drogerieprodukten heißt es Augen auf beim Einkauf, wenn man veganen Lebensstilen folgen möchte. Hier ist besondere Vorsicht geboten, weil im Handel verschiedene Begriffe kursieren. Unter „Naturkosmetik“ versteht man Cremen, Make-Up und andere Kosmetika, die frei von Chemie produziert sind.

Das impliziert jedoch nicht automatisch, dass es sich dabei um Produkte handelt, die ohne tierische Inhaltsstoffe auskommen. Auch bei tierversuchsfreier Kosmetik ist nicht gesagt, ob sie auch vegan sind. Einzig vegane Kosmetik lässt sich mit dem veganen Lebensstil vereinbaren.

Auch was das Liebesleben betrifft, gibt es bei veganen Lebensstilen einiges zu beachten. Die meisten handelsüblichen Kondome werden aus Naturkautschuklatex gefertigt. An und für sich ist dieses Material vegan, da es aus der Rinde von Gummibäumen gewonnen wird. Allerdings kommt es während des Verarbeitungsprozesses oft zum Einsatz tierischer Stoffe. Damit Kondome nämlich elastisch werden, muss ein Weichmacher beigemengt werden. Dabei handelt es sich häufig um Kasein, das aus Kuhmilch erzeugt wird.

Vegane Kondome kommen hingegen ohne pflanzliche Weichmacher aus. Für sie verwenden Hersteller pflanzliche Bindemittel. Da vegane Kondome ebenso strengen Richtlinien unterliegen wie traditionelle Produkte, sind sie genauso sicher.

Auch in manchen Reinigungsmitteln verbergen sich tierische Produkte. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kauft Produkte mit dem veganen Label. Unter anderem erkennen Konsumenten vegane Produkte an dem V-Label.

Dabei handelt es sich um ein Siegel, das vom ProVeg Verein in Deutschland vergeben wird. Die Veganblume (Vegan Trademarkt) stammt aus Großbritannien, wo sie seit 1990 von der Vegan Society England ausgegeben wird. Auch das EcoVeg Siegel, das in ganz Europa zertifiziert wird, ziert vegane Produkte.

Foto: pixabay.com

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