Wird die Welt durch Corona nachhaltiger?
Experten und sicherlich auch viele Verbraucher schätzen die Lage so ein, dass eine nachhaltige Wirtschaft zu erwarten ist. Die Versorgung regional bzw. innerhalb Deutschlands wird vorrangig und zwingt zu Überlegungen. Die Abhängigkeit, die bei der Versorgung ausländischer Produkte, ob bei Lebensmitteln oder Gebrauchsprodukten, entsteht, ist zu überdenken. Einschränkungen wie das Wegfallen des Flugverkehrs und weniger Autoverkehr sind selbstverständlich für die Umwelt positiv. Es gibt keine Veranstaltungen, keine Konzerte, keine Versammlungsorte, demzufolge gibt es auch keine Leute, die diese Orte besuchen; die Menschen bleiben zu Hause, die Welt wird tatsächlich nachhaltiger.
Es ist die Gelegenheit, in vielen Bereichen zum Beispiel in der Energiewirtschaft, im Bauwesen und in der Industrie umweltschädliche Strukturen durch moderne und effizientere Strukturen zu ersetzen. Es darf nicht heißen „weiter so“, sondern es ist zu überlegen, was geändert werden kann.
Was bedeutet Corona für die Umwelt?
Selbstverständlich entstehen weniger Abfall und Müll durch den Stillstand der Industrie. Demzufolge gibt es auch weniger Verschmutzungen. Die Umwelt profitiert davon, Bilder von sauberen Flüssen und Gewässern, von Tieren, die wieder frei in der Natur leben, bestätigen dies.
Produktionsrückgänge in den Dimensionen wie in der Gegenwart sorgen für weniger Energie- und Ölverbrauch. 10 % weniger Stromverbrauch waren bereits Ende März in der Bundesrepublik zu vermelden. Diese Wahrnehmung ist nicht nur in Deutschland oder in Europa feststellbar, die ganze Welt ist betroffen. Einschränkungen gibt es daher weltweit. Allerdings wird sich die Umwelt nicht so schnell erholen, ein kleiner Schritt ist jedoch ein Anfang, bemerkbar an der Luftverschmutzung, die deutlich niedriger als beispielsweise vor einem halben Jahr ist.
Im Januar, als in China das Corona-Virus für Einschränkungen sorgte, erholte sich langsam unser Planet. Satellitenbilder bestätigten, dass sich die Konzentration von Stickstoffdioxid erheblich reduzierte. Von sauberen Stränden bis zu sauberer Luft sind die Einschränkungen, bezogen auf die Umwelt, durchaus bemerkbar.
Wird die Welt nachhaltiger nach der Krise?
Das hängt nicht vom Verbraucher ab, sondern von der Wirtschaft, sozusagen vom Wiederaufbau. Skeptiker sind der Auffassung, dass sich in einigen Monaten alles normalisiert und eben auch das Verhalten der Menschen. Mit anderen Worten; die Menschen freuen sich und werden genau dort weitermachen, wo sie stehenblieben. Es hört sich zwar nicht sehr positiv an, aber nur wenige Leute lernen aus der jetzigen Situation, es wird sehnsüchtig auf ein Ende der Beschränkungen gewartet. Der Massenandrang in die Urlaubsländer wird bemerkbar sein; nur die wenigsten Mitbürger verleben ihren Urlaub eben in der Bundesrepublik.
Das Konsumverhalten hat sich geändert
Es begann mit sinnlosen Hamsterkäufen, der Schwerpunkt liegt derzeit im Internet-Bereich, im Internet wird eingekauft. Das Konsumverhalten hat sich nicht verändert, sondern eher verlagert. Die Paketpost bestätigt diesen Verdacht. Das Konsumverhalten hat sich insofern geändert, als sich die Einkäufe in der Stadt auf Lebensmittel beschränken. Das Einkaufen oder Shoppen steht nicht mehr an erster Stelle, viele Verbraucher sind auf „Kurzarbeit“, viele Kleinbetriebe mussten schließen. Das Einkaufen und Geldausgeben sind daher ziemlich in den Hintergrund geraten. Die Zeit der Hamsterkäufe ist vorbei, langsam kommen die Menschen zu ihrem normalen Kaufverhalten im Bereich Lebensmittel zurück. Es wird meist nur das Nötigste gekauft, der Einkaufsspaß mit einem anschließenden Tässchen Kaffee nach dem Einkaufen hat seinen Reiz verloren. Einkaufen über Internet ist jetzt der Trend.
Die Leute sitzen zu Hause und beschäftigen sich mit ihrem Garten oder betätigen sich handwerklich. Mit anderen Worten, der Heimwerkbedarf ist gestiegen, die Baumärkte werden aufgesucht. Produkte für den Garten sind gefragt, die Nachfrage von der Harke bis zu tollen Gartenmöbeln steigt. Grillzubehör ist ebenfalls derzeit gefragt, die Tage werden länger und wärmer. Im Garten dürfen wir ja sitzen. Das Kaufverhalten hat sich vielleicht nicht so gravierend geändert, eher die Produkte. Auf jeden Fall hat das Corona-Virus für geänderte Lebensumstände gesorgt. Jeder Verbraucher musste umdenken; die meisten Leute machen das Beste daraus. Die Umwelt erholt sich und das ist durchaus ein Vorteil.
Foto: Pixabay.com
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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