Verdampfer und Co: Nachhaltige Alternative oder Zigarette 2.0?
Welcher Raucher kennt das nicht? Es ist Silvester oder ein runder Geburtstag, man nimmt sich für das neue Jahr vor, nun endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Denn wie wir alle wissen, ist dies nicht nur ungesund für uns selbst, sondern ebenfalls für Familie und Freunde. Auch die Natur leidet stark unter rauchenden Menschen. Alles richtig, doch oft wird man trotz aller Liebe zu Mitmenschen und Natur wieder rückfällig. Aber was wäre, wenn man den Nikotin-Konsum gezielt steuern könnte? Sprich einfach langsam immer weniger Nikotin konsumieren, und das bei demselben Rauchvergnügen. Mit üblichen Zigaretten undenkbar. Doch genau das, versprechen zumindest die gängigen E-Zigaretten- und Verdampfer-Hersteller.
Nikotingehalt selbst regeln
Der Gedanke, dass diese (meist) silbrigen Schornsteine eine echte Alternative zu Zigaretten bieten, ist verlockend. Doch wie steht es wirklich um die gesundheitliche Belastung von E-Zigaretten und Verdampfern? Sicherlich, mit dem online verfügbaren Liquid Rechner lässt sich der Nikotingehalt ganz einfach selbst regulieren. Sprich ein geringerer Wert ist definitiv möglich. Allerdings haben einige Fälle gezeigt, dass die Konsumenten dies nicht immer beherzigen und einen zigaretten-ähnlichen, oder höheren Wert beibehalten. Zudem sind Fälle bekannt, in welchen Verdampfer-Konsumenten mit einer kollabierten Lunge in die Notaufnahme kamen. Der Grund: Durch die oftmals süßen Liquids raucht man mehr und merkt erst später, dass der Körper streikt. Sicherlich, diese Fälle klingen extrem, aber kollabierte Lungen durch Tabak kommen schon seit Anbeginn des Tabakanbaus regelmäßig vor. Also seit Tausenden von Jahren. Denn einen gemäßigten Umgang (wie mit allen legalen Suchtmitteln) muss der Raucher selbst gewährleisten.
Verdampfer punkten bei der Ökobilanz
Wenn man sich die Ökobilanz ansieht, schneidet der Verdampfer wesentlich besser ab, als eine herkömmliche Zigarette. An erster Stelle steht natürlich, dass beim Verdampfen umweltschädliche Zigarettenreste wegfallen. Manch unachtsamer Raucher wirft leider immer noch gerne seine Zigarettenstummel überall hin. Zum Leidwesen der Natur. Nur ein einziger, liegen gebliebener Filter verseucht ganze 40 Liter Grundwasser oder mehr. Denn gerade das darin enthaltende Nikotin wird binnen 30 Sekunden ins Grundwasser geleitet. Jetzt rechne man sich mal aus, wie viele Liter ein Raucher schon auf dem Gewissen hat. Utopisch. Wer also langfristig auf einen Verdampfer umsteigen möchte, hilft auch der Umwelt. Denn das Gehäuse ist je nach Modell und Hersteller, komplett recycelbar. Die Batterien lassen sich ganz einfach beim Elektrohändler Ihres Vertrauens entsorgen.
Ein weiterer Faktor: Durch jene Verdampfer würde sich, bei beliebterem Konsum natürlich, auch letztendlich die Waldbrandgefahr mindern. Gerade in Zeiten des Klimawandels, infolge von zu trockenen Sommern, reicht ein einziger Zigarettenstummel um ganze Wälder auszulöschen. Dies konnte man in den letzten Jahrzehnten vermehrt in den Nachrichten mitverfolgen. Bei einem Verdampfer fällt diese Brandgefahr weg. Denn nach jedem Konsum wandert das Gerät wieder vollständig zurück in die Tasche. Verdampfer sind ebenso wiederverwendbar und halten bei guter Pflege einige Jahre. Das sorgt nicht nur für ein sauberes Gewissen in punkto Umwelt sondern auch für langfristig saubereres Grundwasser. Abgesehen davon verzieht sich Dampf wesentlich schneller als Rauch. Einfachste Physik. Ergo, Tapeten, Heimtextilien, als auch die eigenen Haare stinken weniger nach Nikotin und Teer.
Fazit
Alles in allem sind Verdampfer zwar wesentlich umweltfreundlicher als herkömmliche Zigaretten. Jedoch muss darauf geachtet werden, dass Batterien fachgerecht entsorgt werden. Denn sonst bringt der Umwelt auch eine noch so gute Öko-Bilanz nichts. Zudem sollte man darauf schauen, dass man nicht zu viel dampft. Denn die süßen Liquids lassen einen schnell vergessen, dass es sich hier immer noch um Nikotinkonsum handelt. Besonders junge Menschen sind hier gefährdet. Also Obacht! Wer das Nikotin nicht gleich ganz weglassen möchte und die vorgenannten Dinge beachtet, wird lange Freude am Verdampfen haben. Außerdem sind E-Zigaretten umweltverträglicher als herkömmliche Glimmstengel.
Foto: pixabay.com
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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