Spirituosen brennen – So nachhaltig ist die Herstellung von Whisky
Dass die Lebensmittelindustrie einen großen Einfluss auf unsere Umwelt hat, ist den meisten wahrscheinlich bekannt. So steht die Fleischindustrie auf Platz 1 der umweltbelastenden Lebensmittelsektoren. Die Nachhaltigkeit bei der Herstellung von Spirituosen wird jedoch spätestens beim Konsum vernachlässigt und nicht weiter beachtet.
Welche Einflüsse hat die Spirituosenherstellung auf unsere Umwelt?
Wie jeder Industriezweig hat auch die Herstellung verschiedenster Spirituosen einen großen Einfluss auf unsere Umwelt aber auch auf unsere eigene Gesundheit. Speziell bei der Herstellung alkoholischer Getränke ist zu beachten, dass der ökologische Anbau der Rohstoffe alles andere als selbstverständlich ist.
Speziell bei der Herstellung von Spirituosen kommen oftmals Pflanzen in Einsatz, die bei unzureichender Qualität und Herkunft oft mit Pestiziden und unnatürlichen Düngemitteln behandelt wurden.
Die unsachgemäße Nutzung von diesen Düngemitteln hat oftmals zur Folge, dass Emissionen von Treibhausgasen weiter ansteigen. Auch der enthaltene Stickstoff und Phosphor kann sich auf Dauer negativ auf die Bodenqualität auswirken und im schlimmsten Falle in unsere Gewässer gelangen.
Die Vorteile von Bio-zertifizierten Spirituosen
Um den eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten und auch dem eigenen Körper etwas Gutes zu tun, lohnt es sich beim Kauf von Alkohol besonders auf das Bio-Zertifikat zu achten.
Dieses erkennt man in Deutschland am deutschen staatlichen Bio-Siegel aber auch am Bio-Siegel der Europäischen Union. Bei diesen Zertifizierungen kann man davon ausgehen, dass während des gesamten Anbau- und Weiterverarbeitungsprozesses auf eine ökologisch wertvolle Produktion geachtet wurde.
Neben den besseren Voraussetzungen beim Anbau der Pflanzen, darf auch davon ausgegangen werden, dass die Spirituosen bei einem solchen Logo nicht mit chemischen Konservierungsmitteln versetzt sind.
Auch der Geschmack ist bei Bio-zertifizierten alkoholischen Getränken natürlicher und ursprünglicher, da keine Geschmacksverstärker oder unnatürliche Aromastoffe hinzugefügt wurden. Generell kann man also von einer deutlich ursprünglicheren Herstellung, einem besseren Geschmack und einem umweltfreundlicheren Anbau ausgehen, wenn man auf das aufgedruckte Bio-Siegel Acht gibt.
Die nachhaltige Weiterverarbeitung zu Whisky
Whisky ist vor allem in Schottland ein beliebtes Kult-Getränk. Für die Zubereitung des sog. „Wasser des Lebens“ werden unterschiedlichste Getreidearten benötigt, bei denen auch auf einen nachhaltigen Anbau geachtet werden sollte.
Ob die Spirituose aus Gerste, Roggen, Weizen oder Mais hergestellt wird, ist von der Region abhängig, aus welcher der Whisky stammt. Die zuvor genannten Getreidearten sind oftmals regional zu finden, weswegen der Anbau in den meisten Fällen – zumindest was die Umweltbelastung durch Transportwege angeht – nicht allzu hoch ist.
Bei der Herstellung und der Nachhaltigkeit von Whisky sollte aufgrund der möglichen, chemischen Zusätze auf ein Bio-Siegel geachtet werden, welches eine hohe ökologische Umsicht verspricht. So kann man unnatürliche Aromen und Zusätze, die chemisch hergestellt werden, weitestgehend vermeiden.
Lokale Rohstoffe – Wasser und Torf nicht zwingend Öko
Auch wenn die Herstellung vom beliebten, schottischen Whisky weitestgehend lokal vonstattengeht, bedeutet das leider nicht, dass die Spirituose in Öko- geschweige denn Bioqualität hergestellt wird, solange kein entsprechendes Siegel vorhanden ist.
Zum einen sind der hohe Wasserverbrauch und die starke Erhitzung beim Brennen vom Whisky nicht gerade eine positive Bereicherung für die Umwelt. Vor allem kommt jedoch hinzu, dass beim Abbau vom benötigten Torf die natürlichen Kohlenstoffsenken zerstört werden. Dies ist für den Klimawandel sehr schlecht und bedarf deshalb weitgreifender Gegenmaßnahmen.
Auch wenn in Schottland schon viel für den Torf- und Moorerhalt getan wird, kann man die Herstellung von handelsüblichem Whisky ohne entsprechende Kennzeichnungen nicht als ökologisch wertvoll bezeichnen.
In speziellen Fachgeschäften oder im Internet findet man allerdings oft Drinks, die die speziellen Auflagen für eine Bio-Zertifizierung erfüllen und somit bedenkenlos konsumiert werden können.
Fotos: pixabay.com
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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