Schädlinge auf natürliche Weise bekämpfen – Nützlinge machen es möglich!
Das Bekämpfen von Schädlingen oder Ungeziefer ist nicht nur mit Arbeit verbunden. Wenn zu diesem Zweck künstliche Giftstoffe eingesetzt werden, kann sich dies auch auf die Lebenswelt des Menschen negativ auswirken. Eine gesundheitlich unbedenkliche und biologisch nachhaltige Alternative ist der Einsatz von Nützlingen. Viele Schädlinge lassen sich durch ihre natürlichen Feinde erfolgreich bekämpfen.
Diese Vorteile bietet der Einsatz von Nützlingen
Wenn sich Schädlinge im Garten ausbreiten oder Ungeziefer in der Wohnung auftaucht, ist es Zeit zum Handeln. Auf die vorhandene Anzahl der natürlichen Feinde eines Tiers können Sie jedenfalls meist nicht mehr zählen, wenn sich dieses in großem Maße ausgebreitet hat. Nützlinge, die zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt werden, können jedoch eingekauft werden. Anerkannte Züchter liefern Ihnen die passende Menge an Larven von solchen Nützlingen, mit denen Sie gezielt gegen Ihren Schädlingsbefall vorgehen können. Die Vorteile dieser Bekämpfungsmethoden liegt auf der Hand: Im Gegensatz zu chemischen Mitteln werden hier keine Giftstoffe und Chemikalien eingesetzt, die sich anschließend in der Wohnung oder im Garten niederschlagen. Die Schädlinge werden von ihren natürlichen Feinden einfach auf biologische Weise bekämpft. Der Erfolg stellt sich schnell ein und dass ganz ohne eine Belastung der Umwelt oder eine Gefahr für den Menschen. Sobald keine mehr vorhanden sind, suchen die Nützlinge wiederum in der freien Natur das Weite. Ein Befall durch die Nützlinge ist also keineswegs zu befürchten. Es gibt viele Beispiele, bei denen dieses Prinzip sehr erfolgreich eingesetzt wird.
Mottenbefall mit Schlupfwespen bekämpfen
Ein natürlicher Feind der Motte ist die Schlupfwespe. Mit ihr lassen sich sowohl Kleidermotten wie auch Lebensmittelmotten bekämpfen. Aber auch gegen Käfer und manche Läuse kann der Hautflügler eingesetzt werden.
Während das kleine Insekt diese Tiere sehr effektiv bekämpft, ist es für den Menschen ganz und gar ungefährlich und gesundheitlich unbedenklich. Auch im Wohnraum kann man Schlupfwespen deshalb sehr gut einsetzen. Sie legen ihre Eier in den Eiern der anderen Insekten ab. Die Larven der Schlupfwespe ernähren sich dann von den Eiern der anderen Tiere. So wird der Schädlingsbefall an der Wurzel bekämpft. Wenn keine Eier der anderen Insekten mehr im Haus sind, fliegen die Schlupfwespen nach Draußen und verschwinden oder zerfallen (im Beispiel der Trichogramma) einfach zu Staub.
Um alle Motten vollständig zu vernichten, sollten mehrere Anwendungen mit Schlupfwespen erfolgen. Da Motten und Schlupfwespen eine unterschiedliche Schlupfdauer haben, ist dies zur vollständigen Bekämpfung notwendig. Der Mottenzyklus muss einmal vollständig durchbrochen werden, was bei Kleidermotten 15 Wochen und bei Lebensmittelmotten 9 Wochen dauert.
Nach drei (Lebensmittelmotten) oder vier Anwendungen sind in der Regel aber alle Motten vertilgt.
Schlupfwespen zählen bei der Schädlingsbekämpfung zu den beliebtesten Nützlingen. Die Larven lassen sich ganz einfach im Fachhandel einkaufen oder über das Internet bestellen.
Das kann man gegen Schädlingsbefall im Garten tun
Ein gängiger Befall im Garten ist das Auftreten des Dickmaulrüßlers. Der Käfer nagt Pflanzen an und macht auch vor der Rinde von festen Stämmen keinen Halt. Käfer dieser Art haben schon manchen Rhododendronstrauch ruiniert und setzen auch Pflanzen mit viel Widerstandskraft zu. Efeu ist nur ein weiteres Beispiel dafür. Mit der Hilfe von Nematoden kann der Käfer bekämpft werden. Die Fadenwürmer legen dem Käfer und seinem Nachwuchs erfolgreich das Handwerk und helfen auch gegen Trauermücken. Sie werden deshalb in großen Landschaftsgärten wie auch in kleinen Vorgärten gerne eingesetzt, um größere Schäden abzuwenden.
Bei einem Befall mit Blattläusen hilft wiederum ein anderer Nützling: Kein Tier vertilgt die kleinen Blattläuse so erfolgreich wie der Marienkäfer. Die kleinen Käfer können zu diesem Zweck gezielt eingesetzt werden. Neben dem Einkauf von Nützlingen beim Züchter kann übrigens auch das Aufstellen eines Insektenhotels helfen. Die Insekten, die hier ihr Zuhause finden, bekämpfen vor Ort viele Schädlinge. Auch Gallmücken, Raubmilben und Erzwespen werden als Nützlinge eingesetzt. Wer von ihnen profitieren will, sollte sich vorher darüber schlau machen, welches Tier im Einzelnen vor Ort bekämpft werden soll.
Nachhaltig und bewährt
Schon seit vielen Jahrhunderten setzt der Mensch Nützlinge ein, um Schädlingsbefall zu verhindern. Zu den klassischen Beispielen der Bekämpfung von Schädlingen durch Nützlinge zählt übrigens auch das Vogelhäuschen. Jeder kennt es, aber nur die wenigsten Menschen bringen es im ersten Moment mit dieser wichtigen Funktion in Verbindung. Wenn sich Vögel im Garten niederlassen, reduzieren sie in aller Regel das Vorkommen von Schädlingen.
Die Tiere fressen viele Insekten, die ansonsten dem Gärtner das Leben schwer machen könnten. Wenn sie Nachwuchs bekommen, füttern sie diesen ebenfalls mit Schädlingen. Auch Katzen wurden ursprünglich von Menschen im Haus gehalten, um Mäuse zu bekämpfen. Bei klassischen Beispielen wie diesen ist im Lauf der Zeit bei vielen Menschen das Bewusstsein darüber verschwunden, dass es sich hier um einen gezielten Einsatz von Tieren beziehungsweise eine passende Kooperation von Mensch und Tier handelt.
Foto: Pixabay.com
Matthias ist seit 1999 gewerblich als Blogger im Internet unterwegs und hat in diesen nunmehr 20 Jahren über hundert Projekte realisiert. Seit einiger Zeit liegt sein Fokus auf den Themen Verbraucher, Demografie und Nachhaltigkeit.
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